Menschen empfinden das Hören von Stimmen unterschiedlich. Für einige sind die Stimmen bedrohlich und auf Dauer extrem erschöpfend, zudem können sie den Wahn massiv verstärken. Das Stimmen hören kann Angst, Verwirrung und Selbstzweifel auslösen. Andere Betroffene finden einen Weg, mit den Stimmen umzugehen und fühlen sich durch sie nicht wesentlich beeinträchtigt.
Manche sehen sich auch gar nicht als krank an, sondern empfinden „ihre“ Stimmen als Teil ihrer Persönlichkeit. Wieder andere verheimlichen, dass sie Stimmen hören – aus Angst davor, als krank eingestuft oder gegen ihren Willen behandelt zu werden.
Auch wenn Menschen mit Schizophrenie ähnliche Beschwerden haben, können sie den Symptomen unterschiedliche Bedeutungen geben und verschiedene Ursachen vermuten. Dies beeinflusst ihren Umgang mit den Beschwerden. Oft finden sie ganz verschiedene Antworten auf folgende Fragen:
- Empfinde ich die Stimmen als bedrohlich, nur etwas lästig oder sogar als Bereicherung?
- Sehe ich etwas darin, das mir mehr über mich verrät?
- Warum höre ich bestimmte Stimmen?
Für viele Betroffene ist es sehr wichtig, dass andere sich für ihre Wahrnehmungen interessieren und sie nicht gleich bewerten, sondern ihnen erst einmal zuhören.
Bestimmte Menschen empfinden ihre Stimmen und Halluzinationen als Teil spiritueller oder übersinnlicher Erfahrungen, die beweisen, dass andere Realitäten existieren (zum Beispiel eine Welt der Toten oder außerirdisches Leben). Oder psychotische Erfahrungen werden als Ausdruck einer Sinnkrise empfunden.