Wie wird man Filzläuse wieder los?

Foto von Medikament in Form einer Lösung

Filzläuse sind lästig und unangenehm. Aber die Parasiten lassen sich meist rasch wieder entfernen. Für die Behandlung stehen spezielle Lösungen oder Cremes, in Ausnahmefällen auch Tabletten, zur Verfügung.

Juckreiz, sichtbare Bissstellen und möglicherweise unangenehme Gespräche mit (Sex-)Partnerin oder (Sex-)Partner: Filzläuse sind lästig. Aber es gibt Mittel, die die Parasiten meist schnell und vergleichsweise einfach beseitigen. Um eine geeignete zu beginnen, ist eine ärztliche Beratung ratsam.

Welche Mittel sind gegen Filzläuse verfügbar?

Um Filzläuse zu beseitigen, werden vor allem Lösungen mit den Wirkstoffen Permethrin oder Pyrethrin eingesetzt. Allerdings ist nur Pyrethrin gegen Filzläuse zugelassen – Permethrin-haltige Mittel werden im sogenannten angewendet.

Befallene Stellen werden mit der Lösung durchtränkt. Anschließend lässt man sie für etwa zehn Minuten einwirken und wäscht sie danach mit Wasser ab. Außerdem empfiehlt es sich, die Schamhaare mit einem Nissenkamm sorgfältig auszukämmen. So lassen sich auch die an den Haaren haftenden Eier der Läuse (Nissen) beseitigen und ein vermeiden.

Die Mittel sind gut verträglich. Vor allem die Permethrin-Lösung sollte jedoch nur nach Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt angewendet werden, vor allem in der Schwangerschaft oder bei kleinen Kindern.

Um zu überprüfen, ob die Behandlung angeschlagen hat, ist eine ärztliche Kontrolluntersuchung nach etwa einer Woche ratsam. Manchmal reicht nämlich die einmalige Behandlung nicht aus – etwa weil die Lösung nicht lange genug eingewirkt hat oder weitere Körperstellen befallen waren. Dann wird empfohlen, die Prozedur zu wiederholen.

Was tun, wenn die Filzläuse nicht verschwinden?

Wenn die Filzläuse auch die wiederholte Behandlung überlebt haben – etwa weil sie gegen den Wirkstoff Pyrethrin unempfindlich (resistent) sind –, stehen Mittel mit dem Wirkstoff Ivermectin zur Verfügung. Ivermectin kann ebenfalls äußerlich angewendet werden. Es ist aber auch in Tablettenform erhältlich und wirksam gegen Filzläuse. Die Dosis richtet sich nach dem Körpergewicht und wird einmalig eingenommen – also meist mehrere Tabletten auf einmal. Ivermectin wird wie Permethrin im Off-Label-Use verordnet. Schwangeren mit Filzlausbefall wird diese nicht empfohlen. Zu den Nebenwirkungen zählen unter anderem Leber-, Verdauungs- und Hautprobleme wie Juckreiz oder Ausschlag.

Was kann man zusätzlich tun?

Um das Auskämmen der Läuseeier (Nissen) zu erleichtern, kann man die befallenen Haare mit einer 3-prozentigen Essiglösung tränken – das entspricht mit Wasser verdünntem Haushaltsessig – und dann für etwa eine Stunde mit Haushaltsfolie abdecken. So vorbehandelt lösen sich die Nissen beim Durchkämmen leichter vom Haar.

Wer mag, kann die betroffenen Stellen vor der Behandlung auch rasieren oder enthaaren. Das unterstützt die und beugt Rückfällen vor. Wichtig ist, die abgeschnittenen Haare sorgfältig zu entsorgen, damit die Filzläuse auf niemanden übertragen werden können. Außerhalb des Körpers überleben die Läuse etwa 1 bis 2 Tage, die Nissen länger.

Was ist an Augenbrauen und Wimpern zu beachten?

Ist der Augenbereich befallen, empfehlen Fachleute, eine fettende Salbe wie Vaseline auf Lider und Wimpern aufzutragen. Sie umschließt die Parasiten und erstickt sie. Zusätzlich kann die Ärztin oder der Arzt vorhandene Nissen vorsichtig mit einer Pinzette entfernen oder die befallenen Härchen mit einer Schere kürzen. Um Verletzungen vorzubeugen, ist es aber ratsam, nicht selbst mit solchen spitzen Werkzeugen an den eigenen Augen oder denen von Familienangehörigen, Freundinnen oder Freunden zu hantieren.

Ist diese Behandlung der Wimpern nicht erfolgreich, können sie mit Permethrin-Lotion behandelt werden, die nach zehn Minuten abgewaschen wird. Auch die mit Ivermectin-Tabletten ist möglich.

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Erstellt am 15. Juni 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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