Wie wird Gebärmutterhalskrebs behandelt?

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Gebärmutterhalskrebs kann mit einer Operation, Bestrahlung, und einer Antikörpertherapie behandelt werden. Welche Behandlungen infrage kommen, hängt unter anderem davon ab, wie weit der Tumor fortgeschritten ist und ob eine Frau noch Kinder bekommen möchte.

Wird Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) früh erkannt, kann er oft durch eine Operation vollständig entfernt werden. Dann sind die Heilungschancen sehr gut. Ist der Krebs schon weiter fortgeschritten, ist er schwieriger zu behandeln.

Fachleute empfehlen, Gebärmutterhalskrebs in spezialisierten Zentren behandeln zu lassen, in denen Ärztinnen und Ärzte aus den Bereichen Gynäkologie, Onkologie, , Pathologie, , Radiologie und zusammenarbeiten.

Welche Behandlungen gibt es bei Gebärmutterhalskrebs?

Es gibt folgende Möglichkeiten:

  • Operation: oder Entfernung der Gebärmutter, möglicherweise auch angrenzender Organe
  • Bestrahlung (Strahlen- oder Radiotherapie)
  • Chemotherapie
  • Antikörpertherapie

Manchmal reicht eine dieser Behandlungen aus, ansonsten wird eine Kombination aus 2 oder 3 Therapien empfohlen.

Neben der Behandlung, die den Krebs bekämpfen soll, können begleitend Medikamente eingesetzt werden, um Beschwerden durch den Tumor und Nebenwirkungen der Behandlungen zu lindern. Dazu gehören zum Beispiel Medikamente gegen Schmerzen, , Übelkeit, Durchfall oder Infektionen. Wichtig sind zudem eine ausreichende psychologische Unterstützung, Hilfen im Alltag und die Rehabilitation nach der Krebsbehandlung.

Was spielt bei der Behandlungsentscheidung eine Rolle?

Welche Therapien infrage kommen, hängt vor allem von folgenden Faktoren ab:

  • Wie weit ist der Krebs fortgeschritten?
  • Wie ist der allgemeine Gesundheitszustand?
  • Wie ist die Lebenssituation?
  • Besteht ein Kinderwunsch?
  • Sind die Wechseljahre schon vorbei?
  • Welche Nebenwirkungen haben die Behandlungen?

Welche Bedeutung hat die Ausbreitung des Tumors für die Behandlung?

Für die Behandlungsplanung müssen die Ärztinnen und Ärzte möglichst genau wissen, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat und ob Lymphknoten, anderes Gewebe oder Organe befallen sind. Es kommen unterschiedliche Behandlungen infrage:

  • Wenn der Tumor noch klein ist und noch keine Lymphknoten befallen sind: Meist reicht dann eine Operation aus. Besteht ein höheres Risiko, dass sich erneut ein Tumor bildet, wird meist eine mit oder ohne begleitende empfohlen.
  • Wenn der Tumor fortgeschritten, eine Heilung aber noch möglich ist: Dann wird in der Regel nicht operiert, sondern mit einer Kombination aus Strahlen- und (Radiochemotherapie) behandelt.
  • Wenn eine Heilung unwahrscheinlich ist: Durch eine Operation, Chemo- oder kann versucht werden, das Wachstum des Tumors so lange wie möglich aufzuhalten, um Lebenszeit zu gewinnen und Beschwerden zu verringern. In dieser Situation entscheiden sich manche Menschen aber auch gegen eine Krebsbehandlung.

Bei einer sogenannten kurativen Behandlung ist das Ziel der Therapie, den Krebs zu heilen – also vollständig zu entfernen. Ist der Krebs nicht mehr heilbar, geht es vor allem darum, Beschwerden wie Schmerzen möglichst gut zu lindern, die Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten und das Leben vielleicht etwas zu verlängern. Dies wird genannt.

Wie gut sind die Heilungschancen bei Gebärmutterhalskrebs?

Wenn der Tumor noch klein ist und keine Lymphknoten befallen sind, sind die Heilungschancen sehr gut. Im fortgeschrittenen Stadium sind sie eher gering:

Tabelle: Heilungschancen bei Gebärmutterhalskrebs nach Erkrankungsstadium
Stadium Wie viele Frauen leben fünf Jahre nach der noch?
Stadium 0: Der Tumor ist auf die oberste Schicht der Schleimhaut begrenzt. 100 %
Stadium 1: Der Tumor ist auf die Gebärmutter begrenzt. 95 %
Stadium 2: Der Tumor hat sich über die Gebärmutter hinaus ausgebreitet. 75 %
Stadium 3: Der Tumor hat sich bis ins Becken und / oder den unteren Teil der Vagina (Scheide) ausgebreitet. 58 %
Stadium 4: Der Tumor hat benachbarte Organe befallen oder weiter entfernte gebildet. 21 %

Welche Operationen gibt es?

Eine Operation ist häufig die erste Behandlung. Ziel ist es, den Krebs vollständig zu entfernen. Bei Vorstufen einer Krebserkrankung und sehr kleinen Tumoren kann ein kleinerer operativer Eingriff () ausreichen. Dabei wird der Tumor zusammen mit einem etwa kirschgroßen, kegelförmigen Stück des Muttermunds und Gebärmutterhalses entfernt. Operiert wird über die Vagina, unter örtlicher Betäubung oder .

Die Grafik links zeigt die inneren Geschlechtsorgane und einen Tumor am Muttermund, die Grafik rechts den Muttermund nach der Gewebeentfernung.

Hat sich der Krebs weiter ausgebreitet, reicht eine nicht aus. Dann wird ein größerer Teil des Gebärmutterhalses und / oder die gesamte Gebärmutter entfernt, unter Umständen auch Teile angrenzender Organe oder Bindegewebe. Dazu wird in über die Vagina, über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder über einen Bauchschnitt operiert. Je nachdem, wie weit sich der Krebs ausgebreitet hat, können auch mehrere Operationen erforderlich sein.

Besteht kein Kinderwunsch (mehr), empfehlen Ärztinnen und Ärzte oft eine Entfernung der Gebärmutter. Sie soll das Risiko für Rückfälle verringern. Die Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) ist aber oft körperlich wie psychisch belastend und hat gewisse Risiken, wie Verletzungen von Gefäßen, Nerven und Organen. Wenn bei Frauen vor der Menopause die Eierstöcke mit entfernt werden, können unter anderem Beschwerden wie in den Wechseljahren auftreten. Es ist deshalb sinnvoll, sich vor einer Entscheidung gut über die Vor- und Nachteile dieser Operation zu informieren.

Was passiert bei einer Strahlentherapie?

Bei einer wird der Tumor mit Röntgenstrahlen behandelt, um die Krebszellen zu zerstören. Die Gebärmutter kann von außen über die Haut oder von innen über die Vagina bestrahlt werden. Dann spricht man von einer Brachytherapie.

Bei der Behandlung wird darauf geachtet, möglichst schonend vorzugehen. Dennoch lässt es sich oft nicht vermeiden, dass die Strahlen auch umliegendes Gewebe treffen. Dann kann es zu Nebenwirkungen und Folgeschäden wie Blasenproblemen, einer trockenen Vagina oder Schleimhautentzündungen kommen.

Zur Behandlung von Gebärmutterhalskrebs wird eine normalerweise mit einer kombiniert (Radiochemotherapie).

Wie funktioniert eine Chemotherapie bei Gebärmutterhalskrebs?

Eine soll die Krebszellen daran hindern, sich weiter unkontrolliert zu vermehren. Die Medikamente (Zytostatika) werden in der Regel über eine in die Vene geleitet. Das geschieht in einer Arztpraxis oder Klinik. Manchmal gibt es die Medikamente auch als Tabletten, die dann meist eigenständig zu Hause eingenommen werden. Die Behandlung wird in regelmäßigen Abständen wiederholt.

Da eine auch auf gesunde Zellen wirkt, kann sie belastende Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall und Entzündungen (zum Beispiel der Mundschleimhaut) haben.

Eine wird bei Gebärmutterhalskrebs in der Regel mit einer kombiniert. Eine alleinige kommt bei einem infrage oder wenn der Krebs in andere Körperbereiche gestreut hat ().

Wie funktioniert eine Antikörpertherapie?

Zusätzlich zur kann mit der sogenannten Antikörpertherapie behandelt werden. Sie richtet sich gezielt gegen Krebszellen, indem sie zum Beispiel ihre Blutversorgung behindert und so das Tumorwachstum hemmt. Diese Medikamente werden ebenfalls per gegeben. Eine Antikörpertherapie kommt meist nur bei oder einem infrage.

Kann eine Frau nach der Krebsbehandlung noch Kinder bekommen?

Nach einer oder einer Teilentfernung des Gebärmutterhalses kann eine Frau noch Kinder bekommen. Beide Eingriffe erhöhen jedoch das Risiko, dass es zu einer Frühgeburt kommt.

Die Chemo- und können die Fruchtbarkeit einschränken.

Eine Schwangerschaft ist nicht mehr möglich, wenn die gesamte Gebärmutter entfernt wurde oder die Gebärmutter und die Eierstöcke bestrahlt wurden.

Wird während einer Schwangerschaft ein Tumor festgestellt, wird die Behandlung möglichst so angepasst, dass für das Ungeborene keine Gefahr besteht. Ob das Kind ausgetragen werden kann, hängt unter anderem von der Schwangerschaftswoche und davon ab, wie weit der Tumor fortgeschritten ist.

Welche psychische Unterstützung und Hilfen im Alltag gibt es?

Eine gute psychologische Unterstützung ist bei Krebs ein wichtiger Teil der Behandlung. Speziell ausgebildete Fachkräfte der sollen helfen, die psychischen Belastungen der Krankheit und der Behandlung zu verarbeiten. Viele Betroffene finden auch Unterstützung bei Krebsberatungsstellen oder in Selbsthilfegruppen, andere nehmen eine Paar- und Sexualberatung in Anspruch.

Zudem gibt es für Menschen mit Krebs spezielle Angebote zu Entspannung, Sport und Ernährung sowie zur Unterstützung im Alltag und beim Wiedereinstieg in den Beruf.

Besteht Anspruch auf eine Rehabilitation?

Nach einer Krebsbehandlung besteht in der Regel ein Anspruch auf eine Rehabilitation (Anschlussheilbehandlung). Die Rehabilitation soll helfen, die Folgen der Krankheit und der Krebsbehandlung zu bewältigen und sich körperlich und seelisch zu erholen. Sie wird in speziellen Rehakliniken direkt im Anschluss an die Krebstherapie angeboten. Ein Reha-Programm beinhaltet beispielsweise Bewegungs- und Entspannungsübungen, Krafttraining, Ernährungs- und psychologische Beratung.

Wie geht es nach der Krebsbehandlung weiter?

Wenn die eigentliche Krebstherapie abgeschlossen ist, beginnt die Nachsorge. Dazu gehören regelmäßige Kontrolluntersuchungen in der fachärztlichen Praxis, um zu prüfen, ob der Krebs wieder aufgetreten ist. Die Ärztin oder der Arzt tastet dabei die inneren Geschlechtsorgane ab und entnimmt einen Zellabstrich am Muttermund () oder an der Vagina. Je nach Befund sind weitere Untersuchungen sinnvoll, zum Beispiel mit einer Lupe (Kolposkopie) oder ein Ultraschall.

Zur Nachsorge gehören auch Beratungsangebote und eine psychologische Unterstützung – zum Beispiel in Form von Gesprächen über die Lebenssituation, über mögliche Ängste oder Probleme in der Partnerschaft. Zum Beispiel beraten Krebsberatungsstellen kostenlos zu solchen Fragen.

Für welche Behandlung soll ich mich entscheiden?

Nach der Gebärmutterhalskrebs ist in der Regel genug Zeit, sich ausführlich über die Behandlungsmöglichkeiten zu informieren und dann gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten zu entscheiden, welchen Weg man geht. Es besteht also kein Grund, sich übereilt für eine Behandlung zu entscheiden.

Bei Zweifeln kann es hilfreich sein, eine zweite ärztliche Meinung einzuholen. Besonders wichtig ist eine ausführliche Aufklärung über die Heilungschancen, möglichen Nebenwirkungen und Folgen der verschiedenen Behandlungen – auch für den Alltag und die Lebensplanung. Unterstützung können neben dem Behandlungsteam auch Selbsthilfegruppen, Krebsberatungsstellen oder Angebote wie der Krebsinformationsdienst bieten.

Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO). S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientin mit Zervixkarzinom. AWMF-Registernr.: 032-033OL (Leitlinienprogramm Onkologie). 2021.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Aktualisiert am 05. Februar 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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