Zur Therapie von Depressionen gibt es Medikamente, die als Antidepressiva bezeichnet werden. Sie können die Stimmung heben und den Antrieb steigern. Vor allem bei mittelschweren und schweren Depressionen kommen sie zum Einsatz – häufig ergänzend zur Psychotherapie. Bei leichten Depressionen helfen Antidepressiva kaum oder gar nicht. Sie kommen dann nur in bestimmten Situationen infrage – unter anderem, wenn die Beschwerden nicht weggehen oder sich zu verschlechtern drohen.
Außerdem können sich die Beschwerden auch ohne Medikamente nach kurzer Zeit legen. Auch mögliche Nebenwirkungen spielen bei der Entscheidung für oder gegen Antidepressiva eine Rolle.
Es dauert meist mehrere Tage bis Wochen, bis Antidepressiva wirken. Sie werden bei einer akuten Depression über einige Wochen bis Monate täglich eingenommen, um ausreichend wirken zu können. Oft schließt sich eine mehrmonatige Erhaltungstherapie an – manchmal auch eine Langzeitbehandlung zur Vorbeugung eines Rückfalls.
Mögliche Nebenwirkungen von Antidepressiva sind zum Beispiel Mundtrockenheit, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme, innere Unruhe oder Störungen der Sexualität. Sie treten häufig nur in den ersten Wochen der Einnahme auf. Ob, wie häufig und zu welchen Nebenwirkungen es kommt, hängt vom Wirkstoff und der jeweiligen Dosierung ab.
Außerdem reagiert jeder Mensch etwas anders auf die Medikamente. Deshalb ist es wichtig, die Therapie regelmäßig von der Ärztin oder dem Arzt überprüfen und anpassen zu lassen. Zum Ende der Behandlung wird die Dosierung der Tabletten über Wochen allmählich verringert. Ein plötzliches Absetzen von Antidepressiva kann vorübergehend zu Schlafstörungen, Übelkeit oder Unruhe führen. Ein eigenständiges Absetzen der Medikamente, sobald es einem besser geht, erhöht das Risiko für einen Rückfall.
Mehr Informationen zur Wirkung und den möglichen Nebenwirkungen von Antidepressiva gibt es im Text „Wie wirksam sind Antidepressiva?“.