Die meisten Kinder kommen im Alltag gut mit einem Augenpflaster zurecht. Manchen fällt es jedoch schwer, eine Behandlung mit einem Augenpflaster wie vorgesehen durchzuhalten. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe: Zum einen sehen sie während der Behandlung schlechter, weil das „gute“ Auge abgedeckt wird und sie nur mit dem schwächeren Auge sehen. Das kann beim Spielen oder Lernen einschränken und auch anstrengend sein. Zum anderen ist es möglich, dass sie im Kindergarten oder in der Schule gehänselt werden, wenn sie ein Augenpflaster tragen.
Wenn ein Kind einen großen Teil des Tages ein Augenpflaster tragen muss, kann das eine starke Belastung sein. Eltern wenden unterschiedliche Strategien an, um ihren Kindern dabei zu helfen, mit dem Augenpflaster zurechtzukommen. Manche erklären ihrem Kind, warum es wichtig ist, das Augenpflaster zu tragen. Einige erklären auch die Ergebnisse der Augentests, um ihm zu zeigen, dass sich das Sehen tatsächlich verbessert. Man kann auch gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen, ob und wann die Tragezeit verkürzt werden kann.
Manche Eltern berichten, dass es ihrem Kind hilft, wenn sie dem Kuscheltier oder der Puppe ebenfalls ein Augenpflaster aufkleben – oder wenn sie selbst zeitweise eins tragen, sodass das Pflaster für das Kind selbstverständlich wird. Einige Eltern loben ihr Kind oder belohnen es mit kleinen Geschenken, um es zu motivieren. Andere Familien kommen besser damit zurecht, aus dem Tragen des Pflasters gar keine große Sache zu machen.
Augenpflaster können unschön und langweilig aussehen. Manche Kinder mögen es lieber, wenn sie ihre Brille mit einem Motiv bekleben können, das sie selbst ausgewählt haben. Wie bei vielen anderen Dingen auch kann es für ein Kind außerdem wichtig sein, das Tragen des Augenpflasters zu einem täglichen Ritual zu machen, das immer gleich abläuft. Tröstlich ist, dass dieses Ritual wahrscheinlich schon in einigen Monaten der Vergangenheit angehören wird.