Wie läuft ein Glukosetoleranztest ab?

Ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) soll messen, wie gut der Körper eine größere Menge Zucker verarbeiten kann. Er wird daher auch Glukosebelastungstest genannt. Übersteigt der Blutzucker im Test bestimmte Werte, kann es sein, dass der Zucker nicht schnell genug von den Organen aufgenommen wird. Möglicherweise liegt dann ein Diabetes mellitus oder ein Schwangerschaftsdiabetes vor.

Bei einem Schwangerschaftsdiabetes ist der Blutzuckerspiegel meist durch einen veränderten Stoffwechsel in der Schwangerschaft erhöht. Nach der Geburt des Kindes normalisiert sich der Blutzuckerspiegel meistens wieder.

Welche Formen des Glukosetoleranztests gibt es?

Es gibt zwei Formen des Glukosetoleranztests: Eine Kurzvariante, den sogenannten Glukose-Challenge-Test, und einen vollen Glukosetoleranztest. Die Kurzvariante ist weniger aufwendig und dient als Vortest, um ein Risiko für Diabetes oder Schwangerschaftsdiabetes zu bestimmen. Beide Tests werden oft auch einfach Zuckertest genannt.

Glukose-Challenge-Test

Der Glukose-Challenge-Test (von engl. challenge = Herausforderung) ist eine Kurzvariante des Zuckertests. Der Test kann zu jeder Tageszeit gemacht werden. Dazu trinkt man ein großes Glas konzentrierte Zuckerlösung: 50 Gramm (g) (Traubenzucker) aufgelöst in 250 bis 300 Milliliter (ml) Wasser. Nach einer Stunde wird Blut abgenommen, um die Höhe des Blutzuckers zu bestimmen.

Glukosetoleranztest

Für den Glukosetoleranztest ist es wichtig, morgens mit nüchternem Magen in die Arztpraxis zu kommen. Nüchtern bedeutet, dass man nicht gefrühstückt und die letzte Mahlzeit am Abend zuvor eingenommen hat. Dies gilt auch für Getränke mit Ausnahme von Wasser.

Für den Test wird zunächst Blut abgenommen, um den zu bestimmen. Das Blut wird aus der Vene, der Fingerbeere oder dem Ohrläppchen gewonnen. Anschließend trinkt man ein großes Glas Zuckerlösung. Beim Glukosetoleranztest werden dafür 75 g in 250 bis 300 ml Wasser aufgelöst. Für Kinder wird die Menge je nach Körpergewicht berechnet. Geht es darum, einen Verdacht auf Diabetes mellitus abzuklären, wird nach zwei Stunden erneut Blut abgenommen und der Blutzucker gemessen. Beim Verdacht auf Schwangerschaftsdiabetes wird 1 Stunde nach dem Trinken der Zuckerlösung und dann noch einmal nach 2 Stunden Blut abgenommen.

Es wird empfohlen, den Test im Liegen oder Sitzen durchzuführen und bis zur letzten Blutabnahme weder zu essen, noch zu trinken oder zu rauchen. Wichtig ist, sich in den Tagen vor dem Test normal zu ernähren. Starke Änderungen der üblichen Ernährung, wie etwa eine Diät, können das Ergebnis des Tests beeinflussen und seine Aussagekraft schwächen. Auch bestimmte Medikamente können das Ergebnis verzerren. Auf was genau zu achten ist, kann jeder im Vorfeld mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen.

Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale Versorgungsleitlinie: Therapie des Typ-2-Diabetes. S3-Leitlinie. AWMF-Registernr.: nvl-001g. 2023.

Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). Gestationsdiabetes mellitus (GDM): Diagnostik, Therapie und Nachsorge (S3-Leitlinie). AWMF-Registernr.: 057-008. 2018.

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Aktualisiert am 18. Oktober 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

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