Von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen vergehen etwa drei Tage. Etwa 1 bis 2 Tage vor Symptombeginn können Infizierte schon ansteckend für andere sein. In den ersten Tagen nach Beginn der Beschwerden ist die Ansteckungsgefahr am höchsten, danach nimmt sie ab, weil dann die Immunabwehr die Vermehrung der Coronaviren bremst. Wer schwer an Covid-19 erkrankt oder immungeschwächt ist, kann aber länger ansteckend sein.
Ein Teil der Coronainfizierten bleibt beschwerdefrei und bemerkt die Infektion deshalb nicht. Andere entwickeln erkältungsähnliche Beschwerden, die sich meist innerhalb weniger Wochen wieder legen.
Eine Covid-19-Erkrankung verläuft mittlerweile nur selten schwer. Die Viren vermehren sich dann auch in der Lunge. Der Sauerstoffgehalt im Blut fällt stark ab, das Atmen fällt schwerer. Die Reaktion des Immunsystems kann eine Lungenentzündung verursachen, die im schlimmsten Fall zum Lungenversagen führt. Wenn nicht mehr genug Sauerstoff ins Blut gelangt, muss unter Umständen beatmet werden.
Die Infektion kann auch auf andere Organe wie das Herz, das Nervensystem oder die Nieren übergreifen. Bei einigen schwer Erkrankten kommt es zu einer starken Entzündungsreaktion, in deren Folge mehrere Organe versagen können. Covid-19 kann zudem das Risiko für Thrombosen und Schlaganfälle erhöhen.
Ein schwerer Verlauf entwickelt sich oft plötzlich: In den ersten Tagen zeigen sich nur leichte Beschwerden, bevor sich der Zustand dann innerhalb von einigen Stunden verschlechtert.
Bei Kindern verläuft die Erkrankung fast immer leicht. Sie haben keine Symptome oder lediglich Erkältungsbeschwerden. Kinder müssen auch nur selten auf einer Intensivstation behandelt werden. In den ersten beiden Jahren der Pandemie wurde bei einigen Kindern das „PIMS-Syndrom“ (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome) beobachtet, das wenige Wochen nach einer Covid-19-Erkrankung auftreten kann. Dabei führt eine Überreaktion des Immunsystems zu schweren Entzündungen der Gefäße und verschiedener Organe. Mögliche Symptome sind anhaltend hohes Fieber, Bindehautentzündung, Erbrechen und Hautausschlag. Das PIMS-Syndrom ist eine ernsthafte Erkrankung, lässt sich aber meist gut behandeln. In Deutschland treten mittlerweile so gut wie keine PIMS-Fälle mehr in Zusammenhang mit COVID-19 auf.
Schwangere erkranken nur selten schwer an Covid-19. Wenn doch, kann sich das Risiko für bestimmte Geburtskomplikationen erhöhen. Es kann zum Beispiel zu einer Frühgeburt kommen. Dass eine Mutter das Virus vor der Geburt an das Ungeborene weitergibt, ist unwahrscheinlich. Während und nach der Geburt ist dies eher möglich. Die Kinder von Schwangeren mit einer leichten Covid-19-Erkrankung kommen aber ebenso gesund zur Welt wie andere Kinder.