Wie funktioniert der Darm?

Der Darm ist ein gewundener Muskelschlauch, der vom Magen bis zum After reicht. Seine Hauptaufgabe ist, die Nahrung zu verdauen. Im Darm werden aber auch verschiedene produziert, außerdem spielt er eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern und der Aufnahme und Abgabe von Wasser. Die Darmwand enthält viele Nerven. Bei manchen Menschen beeinflusst ihre seelische Verfassung den Darm: Sie bekommen Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung, wenn sie gestresst sind oder sich über etwas ärgern.

Der schließt direkt am Magenausgang an. Er ist drei bis fünf Meter lang und besteht aus Zwölffingerdarm (Duodenum), Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum). Die innere Wand des Dünndarms ist wie eine Ziehharmonika gefaltet. Daher ist ihre Oberfläche sehr groß.

Grafik: Lage des Darms im Verdauungssystem

Der Dünndarm

Im zerlegen Enzyme Nahrungsbestandteile wie Kohlenhydrate, Eiweiße oder Fette in ihre Einzelteile – also in Zucker, Aminosäuren und Fettsäuren. Die Enzyme werden in den Speicheldrüsen im Mund, im Magen und in der Bauchspeicheldrüse gebildet und als Verdauungssäfte in den Darm abgegeben. Hinzu kommen Gallenflüssigkeit und Darmsekret. Sie erleichtern den Enzymen das Zerlegen der Nahrung. Außerdem geben Magen und Darm Schleim ab, der verhindert, dass die Enzyme die Schleimhäute angreifen. Weil dem Speisebrei mit den verschiedenen Verdauungssäften und Schleim viel Wasser beigemischt wird, ist er im sehr dünnflüssig.

Die Wand des Dünndarms nimmt vor allem die Nahrungsbestandteile, und Salze auf. Von dort gelangen die Nährstoffe in das Blut und in alle Organe des Körpers.

In der Wand des Dünndarms werden außerdem verschiedene hergestellt. Die regen unter anderem die Produktion von Galle oder Bauchspeicheldrüsensaft an. Dadurch wird noch mehr Wasser in den Darm abgegeben. Außerdem lösen die im Gehirn ein Sättigungsgefühl aus.

Der Dickdarm

Im rechten Unterbauch mündet der in den etwa 1 bis 1,5 Meter langen Dickdarm. Dieser besteht aus Blinddarm (Caecum) mit Wurmfortsatz (Appendix), Grimmdarm (Colon) und Mastdarm (), der mit dem Analkanal am After endet.

Dem flüssigen Nahrungsbrei wird im Dickdarm das Wasser zusammen mit Salzen entzogen. Dadurch wird der Darminhalt zu Stuhl eingedickt. Gleichzeitig befördert die Dickdarm-Muskulatur den Darminhalt in kräftigen, wellenförmigen Bewegungen in Richtung Darmausgang. Ist der Stuhl in das gelangt, löst das den Drang aus, zur Toilette zu gehen und den Darm zu entleeren. Wenn man nicht direkt zur Toilette geht, speichert das den Stuhl.

Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist individuell sehr unterschiedlich: Manche gehen dreimal täglich auf Toilette, andere nur dreimal in der Woche. Beides ist völlig normal. Die Häufigkeit hängt auch davon ab, wie ballaststoffreich die Nahrung ist.

Weitere wichtige Aufgaben des Dickdarms sind die Aufnahme und Produktion von Vitaminen. Dazu wird die sogenannte Darmflora benötigt. Sie besteht aus Milliarden von , die unter anderem von den unverdaulichen Bestandteilen der Nahrung leben. Dabei produzieren sie die lebenswichtigen B und K. Außerdem schützt die Darmflora davor, dass sich andere, schädliche im Darm ansiedeln und vermehren.

Was passiert bei Durchfall und Verstopfung?

Zwei wichtige Aufgaben des Darms sind:

  • Muskelbewegungen, die den Darminhalt weiterschieben
  • Aufnahme von Wasser und Salzen im Dickdarm

Wenn eine oder beide dieser Funktionen gestört sind, kann es zu Verdauungsproblemen kommen: Bei Verstopfung ist meist die Dickdarmmuskulatur so träge, dass sich der Darminhalt nur langsam weiterbewegt. Durch den Wasserentzug wird der Stuhl dann immer fester und härter.

Bei Durchfall (Diarrhö) passiert das Gegenteil. Der Dickdarm schafft es nicht mehr, genügend Wasser aus dem Stuhl aufzunehmen. Das kann daran liegen, dass zu viel Flüssigkeit aus dem ankommt oder der Darminhalt zu schnell durch den Dickdarm transportiert wird. Oft sind auch Darminfektionen ein Grund für Durchfall.

Lippert H. Lehrbuch Anatomie. München: Urban und Fischer; 2017.

Menche N (Ed). Biologie Anatomie Physiologie. München: Urban und Fischer; 2016.

Pschyrembel Online. 2021.

Schmidt R, Lang F, Heckmann M. Physiologie des Menschen: mit Pathophysiologie. Berlin: Springer; 2017.

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Aktualisiert am 17. November 2021

Nächste geplante Aktualisierung: 2024

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Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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