Wie funktionieren die männlichen Geschlechtsorgane?

Die männlichen Geschlechtsorgane ermöglichen Geschlechtsverkehr und sexuelle Befriedigung. Sie sind die Voraussetzung dafür, ein Kind zu zeugen. Außerdem bilden sie Hormone, die auch die Reifung vom kindlichen zum erwachsenen männlichen Körper steuern. Es gibt äußere und innere männliche Geschlechtsorgane.

Die äußeren männlichen Geschlechtsorgane

Zu den äußeren männlichen Geschlechtsorganen zählen der Penis und der Hodensack (Skrotum). Sie sehen bei jedem etwas anders aus – zum Beispiel was die Länge und Dicke des Penis betrifft.

Der Penis besteht aus der Peniswurzel, dem Schaft und der rundlichen Eichel an der Spitze. Die Eichel ist mit Schleimhaut überzogen und wird von der beweglichen Vorhaut überlappt. Bei manchen Männern wurde die Vorhaut beschnitten – also mit einem chirurgischen Eingriff gekürzt oder ganz entfernt, zum Beispiel weil die Vorhaut verengt war.

Im Inneren des Penis verläuft die Harnröhre. Durch sie wird nicht nur Urin, sondern beim Samenerguss auch das Sperma nach außen transportiert.

Der Penisschaft und auch die Eichel enthalten sogenannte Schwellkörper. Sie bestehen aus einem schwammartigen Gewebe. Bei sexueller Erregung staut sich darin Blut an, bis die Schwellkörper prall gefüllt sind. Dadurch richtet sich der Penis auf, wird steif (Erektion) und dadurch bei fast allen Männern auch länger und dicker. Der Penis kann so beim Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau in die Vagina (Scheide) eingeführt werden, sodass nach dem Samenerguss eine Befruchtung stattfinden kann.

Der Hodensack ist ein Hautsack, der die Hoden und die Nebenhoden umhüllt. Von den Nebenhoden gehen auch die Samenleiter ab.

Die Eichel und die Haut an Penis, Hodensack und Umgebung sind dicht mit Nervenfasern durchzogen. Das macht die äußeren Geschlechtsorgane sehr sensibel: Berührung und Reibung können deshalb sexuell erregen, die Lust bis zum Orgasmus steigern und einen Samenerguss auslösen.

Die Grafik zeigt die äußeren männlichen Geschlechtsorgane in der Außenansicht mit beschnittenem Penis.

Die inneren männlichen Geschlechtsorgane

Zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen zählen vor allem:

  • Hoden
  • Nebenhoden
  • Samenleiter
  • Bläschendrüsen
  • Prostata

Die beiden rundlichen bis eiförmigen Hoden bilden das männliche Sexualhormon Testosteron, das verschiedene Vorgänge im Körper beeinflusst und in der Pubertät die Entwicklung vom kindlichen zum erwachsenen männlichen Körper steuert. Testosteron trägt auch zur Entstehung sexueller Lust bei. Außerdem werden in den Hoden Samenzellen (Spermien) gebildet. Nur diese Zellen sind in der Lage, eine Eizelle zu befruchten. Deshalb werden die Hoden auch als Keimdrüsen bezeichnet. Die Hoden entwickeln sich anfangs in der Bauchhöhle eines männlichen Embryos. Bis zur Geburt wandern sie durch die Leistenkanäle in den Hodensack.

An jedem Hoden liegt ein Nebenhoden an. Er nimmt die Samenzellen aus dem Hoden auf und sorgt dafür, dass sie zu beweglichen Spermien heranreifen. Bis zum nächsten Samenerguss speichert der Nebenhoden die ausgereiften Spermien.

Die beiden Samenleiter ziehen sich als feine Schläuche von den Nebenhoden bis in die Prostata. Dort münden sie in die Harnröhre und schaffen so eine Verbindung nach außen. Kurz bevor die Samenleiter in die Harnröhre einmünden, sind sie mit den Bläschendrüsen verbunden. Diese bilden eine Flüssigkeit, mit der sich die Samenzellen zu Sperma vermischen. Ein Teil des Spermas wird auch von kleineren Drüsen an der Harnröhre und in der Prostata gebildet. Beim Samenerguss (Ejakulation) ziehen sich Muskelfasern im Beckenboden zusammen. Dadurch wird das Sperma als sogenanntes Ejakulat aus der Harnröhre geschleudert.

Die Grafik zeigt die anatomische Darstellung der männlichen Geschlechtsorgane in der Seitenansicht.

Entwicklung der Geschlechtsorgane

Die männlichen oder weiblichen Geschlechtsorgane entwickeln sich bei einem Embryo in den ersten Monaten aus denselben Anlagen. Welche sich ausbilden, bestimmen Gene und . Aus den Keimdrüsen bilden sich so entweder Hoden oder Eierstöcke. Aus einem anderen Gewebe entsteht entweder der Penis oder die Klitoris – die deshalb ähnlich aufgebaut sind. Manchmal entwickeln sich die Geschlechtsorgane auch nicht eindeutig männlich oder weiblich. Dann spricht man von Intergeschlechtlichkeit.

Sekundäre Geschlechtsmerkmale

Neben den inneren und äußeren Geschlechtsorganen gibt es noch die sogenannten sekundären Geschlechtsmerkmale. Sie bilden sich erst in der Pubertät aus.

Zu den männlichen sekundären Geschlechtsmerkmalen zählen vor allem die vermehrte Körperbehaarung an Brust, Bauch, Rücken, in den Achseln und im Intimbereich sowie der Bartwuchs. Außerdem kommt es in der Pubertät zum sogenannten Stimmbruch, wodurch die Stimme tiefer wird.

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Pschyrembel Online. 2024.

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Aktualisiert am 11. September 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

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