Wie finde ich Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen?

In Deutschland gibt es auch über Praxen und Kliniken hinaus ein breites Angebot zur persönlichen Beratung und Unterstützung im Krankheitsfall. Viele dieser Angebote sind aber vor Ort unterschiedlich organisiert und nicht immer direkt zu finden. Wir haben deshalb eine Liste von Anlaufstellen zusammengestellt, die helfen, Angebote vor Ort zu finden und zu nutzen.

Patientenrechte

Vor jeder Behandlung haben Patientinnen und Patienten das Recht, sich ausführlich und verständlich über deren Vor- und Nachteile und über Alternativen aufklären zu lassen. Diese Rechte sind im deutschen Patientenrechtegesetz verankert.

Selbsthilfegruppen

In Selbsthilfegruppen lassen sich Kontakte zu anderen Menschen knüpfen, die die mit einer Erkrankung verbundenen Beschwerden, Gefühle und praktischen Probleme kennen. Dort ist es möglich, sich über Themen auszutauschen, die vielleicht mit nicht erkrankten Menschen schwierig zu besprechen sind. Das kann eine große Entlastung sein. Tipps und Erfahrungen mit ebenfalls Betroffenen auszutauschen, ist die Kernidee der Selbsthilfe.

Daneben gibt es zahlreiche weitere Angebote von Selbsthilfe-Organisationen. Dies können zum Beispiel Sportkurse, Veranstaltungen und Broschüren zu unterschiedlichen Themen, Hilfe bei sozialrechtlichen Fragen und nicht zuletzt auch die sozial- und gesundheitspolitische Interessenvertretung sein. Eine Selbsthilfegruppe ist idealerweise unabhängig und vertritt nur die Interessen ihrer Mitglieder.

Wie finde ich eine Selbsthilfegruppe?

Bei der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) kann online bundesweit nach einer passenden Selbsthilfeadresse gesucht werden. NAKOS bietet zudem eine Hotline für Fragen zu Selbsthilfegruppen unter der Telefonnummer 030 / 31 01 89 60 an.

Das Gesundheitsamt und die Krankenkasse können ebenfalls auf Selbsthilfegruppen in der Nähe hinweisen – auch per Telefon oder E-Mail. Auch die Hausärztin oder der Hausarzt hat vielleicht Adressen und Tipps.

Man kann außerdem im Internet suchen und dafür in die Suchmaschine „Selbsthilfe“, die eigene Erkrankung sowie die Stadt oder Region eingeben – also zum Beispiel „Selbsthilfe Brustkrebs München“. Wichtig ist, die Suchergebnisse kritisch zu prüfen, denn es gibt auch fragwürdige Angebote unter dem Titel „Selbsthilfe“.

Die nachfolgend aufgelisteten Patienten- und Selbsthilfeorganisationen sind in Deutschland gesetzlich als Vertretung von Patientinnen- und Patienteninteressen anerkannt. Wer Beratungs- oder Kontaktadressen sucht, findet auf den Webseiten dieser Organisationen ebenfalls weiterführende Hilfe:

Die Unabhängige Patientenberatung

Als zentrale Anlaufstelle steht zudem die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) zur Verfügung. Sie berät kostenlos auch in sozialrechtlichen Fragen. Zur UPD lässt sich per E-Mail, per Online-Beratung oder telefonisch Kontakt aufnehmen. Auf der Webseite der UPD findet sich auch ein Verzeichnis lokaler Beratungsstellen.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet zu verschiedenen Themen neben Internet-Informationen eine anonyme telefonische Beratung an.

Was hab´ ich?

Was hab’ ich?“ bietet Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, Befunde und Arztbriefe einzusenden. Fachbegriffe werden dann ehrenamtlich von Medizinstudierenden, Ärztinnen und Ärzten in eine verständliche Erklärung "übersetzt". Dieser Service ist kostenlos.

Die Verbraucherzentralen der Bundesländer

Auch in den einzelnen Bundesländern gibt es Verbraucherzentralen, die persönliche Beratung anbieten. Die Landes-Verbraucherzentralen haben unter Umständen eigene Schwerpunkte, zum Beispiel zu Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) oder Zahnmedizin.  

Weitere Beratungsangebote

Darüber hinaus bieten folgende Stellen entweder selbst Beratung an oder kennen die lokalen Beratungsangebote:

Die Patientenbeauftragten

Die oder der Patientenbeauftragte der Bundesregierung soll in unabhängiger und beratender Funktion dafür sorgen, dass die Belange von Patientinnen und Patienten in allen wichtigen gesellschaftlichen Bereichen beachtet werden. Die Geschäftsstelle ist in Berlin.

Auch die folgenden Landesregierungen haben Patientenbeauftragte eingesetzt:

Der ThemenCheck Medizin

Auf der IQWiG-Plattform „ThemenCheck Medizin“ können Bürgerinnen und Bürger Forschungsfragen stellen. Fachleute werten dann das Wissen zu ausgewählten Themen aus. Die Ergebnisse sollen in künftige Entscheidungen über die Gesundheitsversorgung einfließen.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

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Über diese Seite

Aktualisiert am 22. Februar 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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