Meine Werte waren damals sehr schlecht
In den ersten Tagen bin ich immer davon ausgegangen, dass ich nur einen schlechten Tag hatte. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, dass ich Diabetes habe. Als mir meine Hausärztin dann die Diagnose am Telefon bestätigte, fiel ich aus allen Wolken. Die ersten paar Tage waren schon heftig. Ende Oktober ist die endgültige Diagnose gestellt worden und ich habe dann für den Januar einen Termin für eine Diabetesschulung in der Klinik bekommen. Nach der Schulung ging es ganz gut. Ich muss sagen, dass ich Glück im Unglück gehabt habe. Meine Werte waren damals, als man den Diabetes festgestellt hat, sehr schlecht. Ich habe großes Glück gehabt, dass ich recht schnell in guten Händen war.
Mir war dann klar, je schneller ich mich auf die Krankheit einlasse, desto besser kann ich damit umgehen. Ich habe dann auch von Anfang an Insulin gespritzt. Im ersten Moment war es schon komisch, sich selber zu spritzen. Aber ich hatte keine Angst vor Spritzen. Diese Angst, wie sie viele vor dem Spritzen haben, hatte ich noch nie gehabt. Es ging ganz schnell, dass ich mich selber spritzen konnte.
Es gibt hin und wieder leichte Probleme, hohe Werte oder auch niedrige. Manchmal wegen der Ernährung, manchmal wegen einer Infektion im Körper. Es gibt aber auch manchmal Werte, die sind unerklärlich. Man weiß dann nicht, warum sie zu hoch oder zu niedrig sind. Aber grundsätzlich sind meine Werte in Ordnung.
In den ersten Jahren war so ein Zeichen für eine Unterzuckerung, dass ich Schweißperlen auf der Stirn bekommen habe. Das hat mit der Zeit nachgelassen. Aber ab einem gewissen Grad merke ich die Unterzuckerung aber an verschiedenen Anzeichen. Ich merke zum Beispiel, dass ich mich nicht mehr richtig konzentrieren kann und ein wenig durcheinander bin. Manchmal merken die Menschen, mit denen ich viel zu tun habe, eher als ich, dass ich zu niedrige Werte habe. Dann meinen sie: "Es könnte gut sein, dass du mal was essen oder trinken musst. Kann es sein, dass es dir nicht gut geht?" Das ist manchmal ein schleichender Prozess, den man so gar nicht bemerkt, besonders, wenn man stark abgelenkt ist.