Was passiert bei einer Magenspiegelung (Gastroskopie)?

Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) kann helfen, den Verdacht auf Erkrankungen wie Magenschleimhautentzündungen und Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre abzuklären. Mithilfe eines flexiblen dünnen Schlauchs (Gastroskop) werden dabei die Speiseröhre, der Magen und ein Teil des Zwölffingerdarms untersucht. Am Ende des Gastroskops befindet sich eine kleine Kamera mit Lampe. Die von der Kamera aufgenommenen Bilder werden direkt als Video auf einen Bildschirm übertragen.

Eine Magenspiegelung kann zum Beispiel sinnvoll sein bei

  • anhaltendem oder wiederkehrendem Sodbrennen, Brechreiz oder Erbrechen
  • länger bestehender Übelkeit
  • Magenschmerzen
  • Schluckstörungen
  • schwarz verfärbtem Stuhl, was auf Blutungen im oberen Abschnitt des Magen-Darm-Trakts hindeuten kann
  • unklarer Gewichtsabnahme
  • Verdacht auf ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür
  • Verdacht auf Speiseröhren- oder Magenkrebs
  • zur Kontrolle nach Magen-Operationen

Welche Vorbereitungen sind erforderlich?

Vor einer Magenspiegelung klärt die Ärztin oder der Arzt über die Untersuchung, ihren Verlauf und ihre Risiken auf. Dies schließt Informationen über leichte Beruhigungs- oder Narkosemittel ein, die man bekommen kann, um die Untersuchung angenehmer zu machen. Wer regelmäßig gerinnungshemmende Medikamente einnimmt, muss diese möglicherweise schon einige Tage vor der Untersuchung vorerst absetzen. Die Ärztin oder der Arzt informiert darüber, wie viele Stunden vor der Magenspiegelung nichts mehr getrunken oder gegessen werden darf. Auch nach der Untersuchung muss abgewartet werden, bis die Betäubung im Rachen nachlässt.

Eine Untersuchung ist nur möglich, wenn eine Einverständniserklärung unterschrieben wird.

Wer bei der Magenspiegelung ein Beruhigungsmittel bekommt, darf danach 12 bis 24 Stunden nicht selbst Auto fahren und keine Maschinen bedienen. Für wie lange genau, hängt vom Beruhigungsmittel ab. Am besten lässt man sich nach der Untersuchung von jemandem abholen oder bestellt ein Taxi, um sicher nach Hause zu kommen. Manche Praxen empfehlen ausdrücklich, dass eine Begleitperson zum Abholen nach der Untersuchung mitkommt.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Kurz vor der Untersuchung wird der Mund-Rachenraum mit einem Spray betäubt. Herausnehmbarer Zahnersatz muss vor der Magenspiegelung herausgenommen werden. Werden Medikamente zur leichten Betäubung und Beruhigung eingesetzt, sind dies meist Propofol und Midazolam. Sie werden in eine Vene gespritzt und bewirken, dass man für kurze Zeit schläft.

Die Magenspiegelung selbst dauert in der Regel 5 bis 10 Minuten und läuft wie folgt ab:

  • Meist legt man sich für eine Magenspiegelung auf die linke Seite.
  • Zwischen die Zähne wird ein Röhrchen oder ein Schutzring gelegt, damit der Mund offenbleibt und man nicht auf das Gastroskop beißt.
  • Zuerst muss man schlucken, damit das Gastroskop in die Speiseröhre eingeführt werden kann.
  • Dann wird es langsam in den Magen und bis zum Beginn des Zwölffingerdarms vorgeschoben.

Mit dem Gastroskop kann die Ärztin oder der Arzt die Speiseröhre und die Schleimhaut des Magens und Zwölffingerdarms auf Rötungen oder Entzündungen untersuchen. Auch Blutungen, Krampfadern, unnatürliche Engstellen oder Magengeschwüre sind auf dem Bildschirm erkennbar.

Durch den Schlauch des Gastroskops kann auch eine kleine Zange eingeführt werden, um eine Gewebeprobe zu entnehmen. Dies ist nicht schmerzhaft. Auch das Absaugen von Luft und Flüssigkeiten durch das Gastroskop ist möglich. Blutungen, unnatürliche Engstellen und bestimmte Erkrankungen können während der Untersuchung direkt behandelt werden.

Welche Probleme kann eine Magenspiegelung verursachen?

Manchmal kommt es nach der Untersuchung zu Heiserkeit oder einem tauben Gefühl im Mund durch das betäubende Spray. Da mitunter etwas Luft in den Magen geleitet wird, um auf den Bildern mehr erkennen zu können, kann es kurzfristig zu Völlegefühl und Aufstoßen kommen. Blutungen oder eine Verletzung der Organe durch das Gastroskop sind sehr selten. Dies gilt auch für Komplikationen wie Störungen der Atmung oder des Herzkreislaufsystems.

Auch wenn das Beruhigungsmittel nur ein kurzes Einschlafen bewirkt, können Konzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit noch einige Stunden andauern.

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Messmann H. Klinische Gastroenterologie. Stuttgart: Thieme; 2020.

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Aktualisiert am 25. August 2021

Nächste geplante Aktualisierung: 2024

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