Was passiert bei einer Hautuntersuchung?

Die Haut ist unser größtes Organ und schützt den Körper von Kopf bis Fuß. Hautveränderungen können harmlos sein, aber auch auf verschiedene Erkrankungen hinweisen: Von der Kinderkrankheit mit Ausschlag über eine Allergie, chronische Hauterkrankung oder Hautinfektion bis zu gut- und bösartigen Tumoren. Auch seelische Probleme oder Medikamenten-Nebenwirkungen können die Haut beeinträchtigen. Manchmal haben Hautprobleme mehrere Ursachen, die sich auch gegenseitig verstärken können.

Bei störenden Beschwerden und auffälligen Hautveränderungen ist ärztlicher Rat sinnvoll. Stellt die Hausärztin oder der Hausarzt bei einer körperlichen Untersuchung Hautveränderungen, Ausschläge oder sehr viele Muttermale fest, wird meist in eine Hautarztpraxis (dermatologische Praxis) überwiesen.

Welche Früherkennungsuntersuchungen werden angeboten?

Eine Hautuntersuchung gehört als Teil der körperlichen Untersuchung schon bei Kindern zu den gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen, genannt U1 (direkt nach der Geburt) bis U9 (im Alter von fünf Jahren). Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte achten dabei auf Allergien, Ekzeme oder Blutschwämmchen, aber auch auf Verletzungen wie etwa Blutergüsse.

In der Hautarztpraxis kann ab 35 alle zwei Jahre das sogenannte Hautkrebs-Screening in Anspruch genommen werden. Diese Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs können aber auch besonders geschulte Hausärztinnen und -ärzte anbieten. Sie wird von den gesetzlichen Kassen bezahlt.

Wie läuft eine Hautuntersuchung ab?

Vor der eigentlichen Untersuchung der Haut wird die Ärztin oder der Arzt Fragen zu bestehenden Hautproblemen und -veränderungen stellen, zum Beispiel: Wo sie zuerst aufgetreten sind, ob sie plötzlich entstanden sind oder sich über einen längeren Zeitraum entwickelt haben. Gibt es Hinweise auf eine wie etwa Herpes, wird nach der möglichen Ansteckung und Übertragung auf weitere Personen gefragt, beim Verdacht auf eine nach möglichen Auslösern.

Bei der Suche nach Ursachen sind auch Schadstoffe am Arbeitsplatz, Genussmittel, das Sexualverhalten, Medikamente, bekannte chronische Erkrankungen wie Diabetes, eine Krebserkrankung, frühere Hauterkrankungen oder solche in der Familie ein Thema.

Bei der anschließenden Untersuchung der Haut ist es wichtig, dass die Ärztin oder der Arzt die Haut genau betrachtet. Augen und Hände gehören zu den wichtigsten Untersuchungsinstrumenten in der Hautarztpraxis.

Bei einer Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchung sollte die Haut des gesamten Körpers einschließlich Mundschleimhaut, Kopfhaut, Nägeln, Hautfalten und Intimbereich untersucht werden.

Auf welche Hautveränderungen wird geachtet?

Um Hautveränderungen möglichst genau zu beschreiben und Hinweise auf ihre Ursache zu finden, wird auf folgendes geachtet:

  • Art der Hautveränderung: Fachleute unterscheiden unter anderem zwischen Flecken, Knötchen oder Bläschen. Aus der ursprünglichen Hautveränderung können Schuppen, Krusten, manchmal auch Geschwüre oder Narben entstehen.
  • Farbe: Handelt es sich um eine Rötung, oder ist die Haut zum Beispiel gelblich oder bläulich verfärbt?
  • Hautbeschaffenheit: Ist die Haut verdickt, oder sind beispielsweise harte Knötchen tastbar?
  • Abgrenzung zur gesunden Haut: Sehen die Ränder einer Hautveränderung gleichmäßig oder unregelmäßig aus? Sind sie deutlich zu erkennen oder „verschwimmen“ sie mit der normalen Haut?
  • Größe, Verteilung, Körperstelle und Form: Besteht der Ausschlag aus kleinen oder großen Flecken, und bilden sich zusätzlich Bläschen oder Schuppen? Wo am Körper befinden sich die Hautveränderungen? Sind sie flächig verteilt, strich- oder kreisförmig, treten sie symmetrisch beidseitig oder einseitig auf?
  • Begleitende Beschwerden: Juckt, brennt, blutet oder schmerzt die betroffene Hautstelle?

Eine wird manchmal dadurch erschwert, dass sich für eine Erkrankung typische Flecken zum Beispiel durch Kratzen oder eine Entzündung verändern. Hautveränderungen zu fotografieren, kann es erleichtern, ihre Entwicklung zu beurteilen.

Grafik: Typische Hautveränderungen bei häufigen Infektionskrankheiten

Was wird noch untersucht?

Neben der Betrachtung der Haut wird durch Abtasten geprüft, welche Beschaffenheit die Haut und das darunterliegende Gewebe haben, wie dick die Hautveränderungen sind und ob sie schmerzen.

Mit einem Holzspatel können Schuppen und Krusten entfernt und die Haut darunter genauer betrachtet werden. Mit dem Holzspatel lassen sich auch Hinweise auf eine Neurodermitis prüfen: Etwa wenn nach kräftigem, strichförmigem Reiben der Haut statt einer geröteten eine weiße Linie sichtbar wird.

Mit einem Glasspatel kann auf die Hautveränderung gepresst und das Blut kurzfristig aus den Gefäßen verdrängt werden, um die Eigenfarbe der Hautveränderungen zu beurteilen: Durch den Druck verschwinden rote Flecken, die durch Gefäßveränderungen verursacht wurden, während reine Gewebeveränderungen sichtbar bleiben.

Welche weiteren Untersuchungen gibt es?

Lupenuntersuchung mit Auflichtmikroskop (Dermatoskop): Zur genauen Beurteilung von kleinsten Veränderungen, etwa von Muttermalen, kann eine spezielle Lupe verwendet werden.

Eine Blutuntersuchung kann unter anderem Hinweise auf Entzündungen, Allergien oder Stoffwechselveränderungen geben.

Spezielle Allergietests zeigen, auf welchen aufgetragenen Stoff die Haut mit Rötung oder Quaddelbildung reagiert.

Mithilfe einer lässt sich die Dicke und Tiefe einer Hautveränderung genau feststellen. Sie kann auch Hinweise auf die Ausbreitung eines Tumors geben.

Hautbiopsie: Die Entnahme einer kleinen Hautprobe in örtlicher Betäubung und mit anschließender Untersuchung im Labor ist wichtig, um festzustellen, ob es sich bei einer Hautveränderung um einen gut- oder bösartigen Tumor handelt. Die Untersuchung einer Gewebeprobe kann aber auch bei bestimmten Infektionskrankheiten, Autoimmunerkrankungen oder Allergieformen Aufschluss geben.

Mithilfe einer speziellen Quecksilber-Hochdrucklampe, die UV-Licht und violettes Licht aussendet, können beispielsweise bestimmte Pilzerkrankungen erkannt werden.

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Pschyrembel Online. 2021.

Sterry W (Ed). Kurzlehrbuch Dermatologie. Stuttgart: Thieme; 2018.

Williams H, Bigby M, Herxheimer A et al. Evidence-Based Dermatology. Hoboken: Wiley; 2014.

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Aktualisiert am 23. Februar 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

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