Was können Angehörige tun?
Alkoholprobleme sind ein Tabuthema. Deshalb ist Fingerspitzengefühl gefragt, wenn man jemanden auf seine Trinkgewohnheiten ansprechen möchte. Verschiedene Tipps können dabei helfen, ins Gespräch zu kommen. Wichtig ist aber auch, an sich selbst zu denken.
Wenn Sie eine Angehörige oder einen Angehörigen mit Alkoholproblemen haben, ist eines besonders wichtig: Achten Sie auf sich selbst. Seien Sie realistisch, was Sie leisten und an Unterstützung anbieten können. Achten Sie auch auf Ihre eigene Gesundheit und Ihr eigenes Wohlbefinden. Wenn Sie merken, dass Ihnen alles zu viel wird, nehmen Sie auch mal Abstand oder gönnen Sie sich eine Auszeit.
Mit jemandem zusammenzuleben, der ein Alkoholproblem hat, kann auf Dauer sehr belastend sein. Zu den Problemen des Alltags kommt die Sorge um diese Person hinzu. Es kostet viel Energie, ihr zu helfen und durch den Alkohol entstandene Probleme aufzufangen oder zu lösen. Wenn noch Kinder im Haushalt leben, kann das ganze Familienleben beeinträchtigt sein.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen die Situation über den Kopf wächst, holen Sie sich am besten selbst Beratung und Unterstützung. Angehörige können sich an dieselben Beratungsstellen wenden, die auch für Betroffene da sind. Diese Angebote sind kostenlos und auf Wunsch anonym. Scheuen Sie sich nicht, sie in Anspruch zu nehmen. Beratungsstellen können Ihnen nicht nur Möglichkeiten zeigen, wie Sie mit Ihrer oder Ihrem Angehörigen umgehen. Es kann auch für Sie selbst sehr entlastend sein, mit einer neutralen Person offen über die Probleme zu sprechen.
Eine weitere Möglichkeit sind Selbsthilfegruppen für Angehörige, in denen Sie sich mit Menschen austauschen können, die das Gleiche erlebt haben oder gerade durchmachen wie Sie. Selbsthilfegruppen für Angehörige findet man unter anderem über die Dachverbände der Selbsthilfe, zum Beispiel den Kreuzbund oder die Guttempler.