Was ist eine externe Strahlentherapie?

In der Behandlung von Krebsgeschwulsten (bösartigen Tumoren) kommen vor allem drei Methoden zum Einsatz: Operation, und . Bei einer soll das Gewebe bösartiger Tumoren mithilfe von bestimmten energiereichen Strahlen zerstört werden. Dabei kann die Strahlenquelle außerhalb liegen (externe ) oder in den Körper in unmittelbare Nähe zum Tumor gebracht werden (interne Strahlentherapie oder Brachytherapie).

Wie funktioniert eine externe Strahlentherapie?

Die externe ist die am weitesten verbreitete Form der . Bei diesem Verfahren dringen die verwendeten Strahlen von außen, also durch die Haut, in den Körper und bis in das Tumorgewebe ein.

Bei einer externen werden energiereiche (ionisierende) Strahlen eingesetzt, die die Fähigkeit haben, Zellstrukturen zu verändern. Sie sollen die Zellen so schädigen, dass sie absterben. Nicht ionisierende Strahlen wie zum Beispiel Lichtstrahlen oder Mikrowellen haben diese Fähigkeit nicht.

Wann wird eine externe Strahlentherapie eingesetzt?

Ob bei einer Krebserkrankung eine externe infrage kommt, hängt von vielen Faktoren ab:

  • Welches Organ ist betroffen?
  • Wie groß ist der Tumor?
  • Wie weit hat sich die Krebsgeschwulst ausgebreitet?
  • Um welche Tumorart handelt es sich?

Generell kann eine externe bei bösartigen Tumoren allein oder in Kombination mit einer Operation und / oder einer Chemotherapie eingesetzt werden. Wenn die Strahlenbehandlung eine oder Operation begleitet, bezeichnet man sie als „additive“ (zusätzliche bei nachgewiesenen Tumorresten).

Eine ergänzende nach vollständiger Entfernung eines Tumors, zur Vorbeugung eines Rückfalls, wird als „adjuvante“ bezeichnet. Wird sie vor der Operation oder eingesetzt, heißt sie „neoadjuvante“ .

Die kann mit dem Ziel eingesetzt werden, eine Tumorerkrankung zu heilen („kurativ“), aber auch, um die Erkrankung zurückzudrängen und Schmerzen und andere Symptome zu lindern („palliativ“).

Welche Arten der externen Strahlentherapie gibt es?

Für die sind grundsätzlich zwei Arten von Strahlen geeignet: elektromagnetische Strahlen (zum Beispiel Röntgenstrahlen) oder Teilchenstrahlen (zum Beispiel Elektronen). Heute werden die meisten Strahlenbehandlungen mit Teilchenbeschleunigern (zum Beispiel einem Linearbeschleuniger) vorgenommen: Das sind Maschinen, die Strahlung mittels Elektrizität und nicht aus radioaktiven Stoffen erzeugen.

Eine Sonderform der ist die Protonenbestrahlung. Sie ist sehr aufwendig und daher nur an wenigen Strahlentherapiezentren in Deutschland verfügbar. Für die meisten Anwendungsbereiche ist noch unklar, welche Vorteile sie gegenüber der Bestrahlung mit einem Linearbeschleuniger hat.

Warum werden vor der Strahlentherapie Untersuchungen gemacht?

Unabhängig davon, welche Art von Strahlen eingesetzt wird, kommt es immer darauf an, dass die Strahlen den Tumor möglichst exakt treffen und umliegendes gesundes Gewebe so weit wie möglich geschont wird. Außerdem muss die Strahlendosis, die auf den Tumor trifft, hoch genug sein. Das erfordert eine genaue Planung der Behandlung.

Mithilfe von Ultraschallbildern, Röntgenaufnahmen, Bildern aus oder (Kernspintomografie) wird zunächst die Lage des Tumors im Körper exakt bestimmt. Danach wird das Bestrahlungsgebiet präzise festgelegt und ein genauer Behandlungsplan erstellt.

Der Behandlungsplan legt unter anderem fest, mit welcher Strahlenart und mit welcher Dosis bestrahlt wird. Diese Strahlendosis wird fast immer auf mehrere Sitzungen verteilt. Man spricht hier auch von fraktionierter Bestrahlung oder Fraktionierung. Der Grund dafür ist, dass gesundes Gewebe und Tumorgewebe unterschiedlich auf Strahlen reagieren: Gesundes Gewebe regeneriert sich nach einer Bestrahlung besser als Tumorgewebe. Die Aufteilung auf mehrere Sitzungen gibt dem gesunde Gewebe die Möglichkeit, sich bis zur folgenden Bestrahlung etwas zu erholen.

Bei der gebräuchlichsten Fraktionierung wird in einem Zeitraum von mehreren Wochen (meistens zwischen 5 und 8 Wochen) an fünf Tagen pro Woche (Montag bis Freitag) einmal pro Tag bestrahlt.

Gelegentlich bestrahlt man den Tumor aus mehreren Richtungen und mit wechselnder Intensität. Damit man die einmal ermittelten Bestrahlungsgebiete bei den einzelnen Sitzungen der immer wieder exakt trifft, werden mit lang haftender Tinte Markierungen auf der Haut angebracht. Manchmal werden auch Formen oder Gipsabdrücke von Teilen des Körpers angefertigt, die es erleichtern, immer in der gleichen Position auf dem Bestrahlungstisch zu liegen.

Was passiert bei der Behandlung?

Eine ist meist möglich – das heißt, man kann nach jeder Bestrahlung nach Hause gehen. Die einzelne Behandlung dauert etwa 15 bis 45 Minuten. Am längsten dauert dabei die genaue Lagerung und das Einrichten des Geräts. Die Bestrahlung selbst dauert nur wenige Minuten. Während der Bestrahlung ist man allein im Behandlungsraum, hat aber Sichtkontakt zum Personal und kann sich mit einer Klingel bemerkbar machen. Die Unterwäsche wird in der Regel anbehalten. Es empfiehlt sich aber, leicht abzulegende Oberbekleidung zu tragen.

Die Bestrahlungsgeräte können surren, brummen oder laut knackende Geräusche von sich geben. Manchmal wird die Strahlenquelle während der Bestrahlung bewegt, der Motor macht dann zusätzlich Geräusche.

Während der Behandlung darf man sich nicht bewegen und wird deshalb manchmal in einer Position fixiert. Dies kann über einen längeren Zeitraum unbequem sein. Wie bei einer normalen Röntgenaufnahme ist von der Bestrahlung selbst jedoch nichts zu spüren – die Strahlen selbst tun also nicht weh.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Ob sich im Verlauf der Strahlenbehandlung oder danach unerwünschte Wirkungen einstellen, hängt von vielen Faktoren ab: Mit welcher Dosis wird bestrahlt? Welche Körperregion wird bestrahlt, welche Organe liegen im Bestrahlungsfeld? Zudem reagiert nicht jeder Mensch in gleicher Weise auf Strahlung.

Die meisten Nebenwirkungen treten nur vorübergehend auf. Sie können wenige Tage nach Beginn der Behandlung einsetzen, manche halten auch einige Wochen lang an.

Müdigkeit ist die häufigste allgemeine Nebenwirkung einer . Sie kann schon nach wenigen Behandlungssitzungen auftreten. Die Ursache dafür ist nicht genau bekannt. Man vermutet unter anderem, dass es den Körper belastet, abgestorbene Tumorzellen abzubauen.

Zu den unerwünschten Wirkungen direkt im Bestrahlungsfeld gehören Hautreizungen. Ähnlich wie bei einem Sonnenbrand kann die Haut empfindlich werden und sich leicht röten. Nach 3 bis 4 Wochen kann die Haut trocken werden und sich schälen, was manchmal mit Juckreiz verbunden ist. Danach wird sie wegen vermehrter Pigmentbildung oft dunkler.

Eine Strahlenbehandlung im Bereich des Verdauungstrakts kann Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auslösen.

Viele dieser Nebenwirkungen lassen sich jedoch durch Gegenmaßnahmen – zum Beispiel Medikamente – lindern.

Wenn möglich, wird das medizinische Personal versuchen, die Geschlechtsorgane (Hoden und Eierstöcke) vor den Strahlen abzuschirmen, um die Fruchtbarkeit nicht zu beeinträchtigen. Ist eine im Beckenbereich nötig, informiert die Ärztin oder der Arzt über mögliche Folgeschäden und berät dazu, wie man diese begrenzen kann.

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Aktualisiert am 16. November 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

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