Ob sich im Verlauf der Strahlenbehandlung oder danach unerwünschte Wirkungen einstellen, hängt von vielen Faktoren ab: Mit welcher Dosis wird bestrahlt? Welche Körperregion wird bestrahlt, welche Organe liegen im Bestrahlungsfeld? Zudem reagiert nicht jeder Mensch in gleicher Weise auf Strahlung.
Die meisten Nebenwirkungen treten nur vorübergehend auf. Sie können wenige Tage nach Beginn der Behandlung einsetzen, manche halten auch einige Wochen lang an.
Müdigkeit ist die häufigste allgemeine Nebenwirkung einer Strahlentherapie. Sie kann schon nach wenigen Behandlungssitzungen auftreten. Die Ursache dafür ist nicht genau bekannt. Man vermutet unter anderem, dass es den Körper belastet, abgestorbene Tumorzellen abzubauen.
Zu den unerwünschten Wirkungen direkt im Bestrahlungsfeld gehören Hautreizungen. Ähnlich wie bei einem Sonnenbrand kann die Haut empfindlich werden und sich leicht röten. Nach 3 bis 4 Wochen kann die Haut trocken werden und sich schälen, was manchmal mit Juckreiz verbunden ist. Danach wird sie wegen vermehrter Pigmentbildung oft dunkler.
Eine Strahlenbehandlung im Bereich des Verdauungstrakts kann Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auslösen.
Viele dieser Nebenwirkungen lassen sich jedoch durch Gegenmaßnahmen – zum Beispiel Medikamente – lindern.
Wenn möglich, wird das medizinische Personal versuchen, die Geschlechtsorgane (Hoden und Eierstöcke) vor den Strahlen abzuschirmen, um die Fruchtbarkeit nicht zu beeinträchtigen. Ist eine Strahlentherapie im Beckenbereich nötig, informiert die Ärztin oder der Arzt über mögliche Folgeschäden und berät dazu, wie man diese begrenzen kann.