Was ist eine Entzündung?

Wenn eine Wunde anschwillt, rot wird und wehtut, kann dies auf eine hinweisen. Eine ist – ganz allgemein gesagt – eine Reaktion des körpereigenen Abwehrsystems auf einen Reiz. Das können Krankheitserreger sein, aber auch Fremdkörper wie ein Splitter im Finger.

Von einer sprechen Fachleute also nicht erst, wenn sich zum Beispiel eine Wunde mit infiziert hat, eitert oder schlecht heilt, sondern schon, wenn der Körper versucht, den schädlichen Reiz zu bekämpfen.

Ursachen einer Entzündung

Entzündungen können ganz verschiedene Ursachen haben. Häufig sind dies:

  • Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze
  • äußere Verletzungen wie Schürfwunden oder Fremdkörper (zum Beispiel ein Dorn im Finger)
  • Einwirkung von Chemikalien oder Strahlung

Krankheiten, die zu einer führen, haben oft eine Bezeichnung, die mit „-itis“ endet, beispielsweise:

Anzeichen einer Entzündung

Es gibt fünf Anzeichen, die auf eine akute hinweisen können:

  • Hautrötung
  • Wärme
  • Schwellung
  • Schmerzen
  • eine gestörte Funktion

Die Funktion ist beispielsweise gestört, wenn sich ein entzündetes Gelenk nicht mehr richtig bewegen lässt, eine Erkältung den Geruchssinn beeinträchtigt oder eine das Atmen erschwert.

Es gibt auch Entzündungen, bei denen nur wenige Entzündungszeichen auftreten. Manche Entzündungen verlaufen sogar „stumm“ und verursachen gar keine Beschwerden.

Allgemeine Reaktionen des Körpers

Wenn die sehr stark wird, kann sie sich auf den ganzen Körper auswirken. Dann können folgende Beschwerden und Anzeichen auftreten:

  • allgemeines Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit und Fieber. Diese Beschwerden sind ein Zeichen, dass die Immunabwehr sehr aktiv ist und viel Energie benötigt, die dann für andere Aktivitäten fehlt. Wenn der Stoffwechsel durch Fieber beschleunigt wird, können unter anderem mehr Abwehrstoffe und -zellen gebildet werden.
  • Veränderungen im Blut wie etwa eine Vermehrung der Abwehrzellen.

Eine sehr seltene gefährliche Komplikation einer ist eine Blutvergiftung (). Schüttelfrost, starkes Krankheitsgefühl und sehr hohes Fieber können auf eine Blutvergiftung hinweisen.

Zu einer Blutvergiftung kann es kommen, wenn sich an einer Stelle im Körper stark vermehren und dann schlagartig in großer Menge in den Blutkreislauf gelangen. Das kann passieren, wenn der Körper es nicht schafft, eine örtlich zu bekämpfen, die Krankheitserreger sehr aggressiv sind oder das Immunsystem stark geschwächt ist. Bei Verdacht auf Blutvergiftung ist dringend ärztliche Hilfe erforderlich.

Was bei einer Entzündung passiert

An einer können viele verschiedene Abwehrzellen beteiligt sein. Sie setzen unterschiedliche Stoffe frei, die Entzündungsmediatoren (von „mediator“, lat. = Mittler). Hierzu gehören zum Beispiel die Gewebehormone und . Sie führen dazu, dass sich die kleinen Gefäße im Gewebe weiten und dadurch mehr Blut zum Beispiel zu einer Verletzung gelangt. Aus diesem Grund färben sich entzündete Stellen rot und werden warm.

Mit dem Blut gelangen auch weitere Abwehrzellen in das entzündete Gewebe und unterstützen die Heilung. Zudem bewirken die Gewebehormone, dass Nerven gereizt und Schmerzsignale an das Gehirn gesendet werden. Das ist eine Schutzfunktion: Wenn die schmerzt, schont man die betroffene Stelle.

Die Entzündungsmediatoren haben noch eine weitere Aufgabe: Sie machen die Wände der kleinen Blutgefäße durchlässiger, sodass Abwehrzellen leichter in das betroffene Gewebe gelangen können. Da mit den Abwehrzellen auch mehr Flüssigkeit in das Gewebe gelangt, kann es zur typischen Schwellung kommen. Wenn die Flüssigkeit nach einiger Zeit wieder aus dem Gewebe abtransportiert wird, verschwindet die Schwellung wieder.

Auch die Schleimhäute geben bei einer vermehrt Flüssigkeit ab. Dies passiert zum Beispiel bei einem Schnupfen, bei dem die Nasenschleimhäute entzündet sind. Das Nasensekret soll die Schnupfenviren aus dem Körper ausschwemmen.

Entzündungen können auch chronische Erkrankungen verursachen

Eine kann für den Körper nützlich, aber auch schädlich sein. Bei bestimmten Erkrankungen richtet sich das versehentlich gegen körpereigene Zellen und es treten schädliche Entzündungsreaktionen auf. Hierzu gehören zum Beispiel:

Bei diesen Krankheiten handelt es sich um sogenannte chronisch entzündliche Erkrankungen, die in unterschiedlicher Ausprägung und Aktivität jahrelang, manchmal auch zeitlebens andauern können.

Kasper DL, Fauci AS, Hauser SL et al. Harrison’s Principles of Internal Medicine. New York: McGraw-Hill; 2015.

Pschyrembel Online. 2021.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Seite kommentieren

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung entweder über das Formular oder über gi-kontakt@iqwig.de. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Wir haben Hinweise zu Beratungsangeboten für Sie zusammengestellt.

Über diese Seite

Aktualisiert am 10. März 2021

Nächste geplante Aktualisierung: 2024

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.