Was bringen Medikamente?
Medikamente zum Einnehmen oder Auftragen können die Zeit bis zum Samenerguss um ein paar Minuten verlängern. Sie kommen infrage, wenn vorzeitige Samenergüsse zu einer großen Belastung geworden sind. Die Mittel können verschiedene Nebenwirkungen haben.
Manche Männer kommen bereits vor dem Einführen des Penis oder kurz danach zum Höhepunkt. Wenn dies fast immer der Fall und sehr belastend ist, spricht man von vorzeitigem Samenerguss (Ejaculatio praecox).
Zur medikamentösen Behandlung kommen Mittel zum Einnehmen und zum Auftragen auf die Penisspitze (Eichel) infrage. Sie werden von den gesetzlichen Krankenkassen jedoch nicht bezahlt, da sie als „Lifestyle-Medikamente“ eingestuft werden und damit nicht die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Erstattung erfüllen.
Männer, die sich für eine Behandlung mit Medikamenten entscheiden, wählen meist ein Mittel aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Diese Medikamente werden als Tabletten eingenommen. Normalerweise werden SSRI eingesetzt, um Depressionen zu behandeln. Zur Behandlung von vorzeitigen Samenergüssen macht man sich eine ihrer Nebenwirkungen zunutze: SSRI verlängern auch die Zeit bis zum Samenerguss.
Eine Alternative sind Cremes, Gels oder Sprays, die ein örtliches Betäubungsmittel enthalten. Sie werden auf die Eichel aufgetragen und machen den Penis unempfindlicher.
Medikamente können immer auch Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen haben. Daher ist es sinnvoll, vor dem Beginn einer Behandlung die Ärztin oder den Arzt über andere Medikamente zu informieren, die man einnimmt. Dies gilt auch für Medikamenten-Unverträglichkeiten oder Allergien.