Verschwinden Halsschmerzen schneller durch Antibiotika?
Antibiotika können die Beschwerden bei Halsentzündungen im Schnitt um einen halben bis einen Tag verkürzen. Sie können aber Nebenwirkungen haben, zudem macht ein zu häufiger Antibiotika-Einsatz die Bakterien widerstandsfähiger.
Halsschmerzen sind ein häufiger Grund für Besuche bei der Ärztin oder beim Arzt – vor allem in der Erkältungszeit. Die Ursache ist oft eine einfache Erkältung, manchmal aber auch eine Rachen- oder Mandelentzündung. Dann kann sich die Frage stellen: Nehme ich ein Antibiotikum ein oder nicht? Die meisten Menschen haben von Antibiotika jedoch keinen Vorteil: Erkältungsbedingte Halsschmerzen werden meist durch Viren verursacht, gegen die Antibiotika nicht wirken. Antibiotika helfen nur Menschen mit einer bakteriellen Entzündung, zum Beispiel der Mandeln. Die meisten Halsschmerzen klingen aber auch ohne eine besondere Behandlung innerhalb einer Woche ab.
Bestimmte Krankheitszeichen können Hinweise geben, ob Bakterien oder Viren die Ursache der Halsschmerzen sind. Fieber, aber kein Husten, geschwollene und belegte Mandeln können auf eine bakterielle Mandelentzündung hindeuten. Um zu klären, ob es sich um Bakterien handelt, kann ein Abstrich aus dem Rachen oder von den Mandeln entnommen und sofort untersucht werden. Dieser sogenannte Schnelltest ist jedoch nicht sehr genau. Etwas genauer ist es, wenn der Abstrich ins Labor geschickt und dort untersucht wird. In der Praxis wird diese Untersuchung aber kaum gemacht, da das Ergebnis erst nach 2 bis 3 Tagen vorliegt. Deshalb werden Antibiotika meist allein aufgrund der Beschwerden verordnet, also „auf Verdacht“. Daher nehmen nicht wenige Menschen Antibiotika ein, die ihnen nicht helfen können, weil ihre Halsentzündung durch Viren ausgelöst wurde.