Symptome bei Syphilis

Foto von Patientin und Arzt bei der Untersuchung von Mund und Rachen

Bei einer Syphilis sind Symptome auf der Haut und Schleimhaut typisch – zuerst nur im Genitalbereich oder im Mund, später am ganzen Körper. Fieber und andere Beschwerden wie Schmerzen können hinzukommen. Die Beschwerden treten in Schüben auf. Oft fehlen sie auch ganz.

Syphilis ist eine sexuell übertragbare , die durch ausgelöst wird. Die Erreger können sich mit der Zeit vom Genitalbereich oder Mund aus im gesamten Körper ausbreiten. Entsprechend verändern sich die Symptome im Verlauf der Erkrankung. Dabei können sich Schübe mit Beschwerden und symptomlose Phasen abwechseln.

Viele Betroffene haben gar keine Symptome und bemerken die dann nie oder nur, wenn sie sich vorsorglich testen lassen – oder wenn es im Spätstadium der Erkrankung zu Komplikationen kommt.

Was sind die ersten Symptome einer Syphilis?

Wenn die typischen Früh-Symptome auftreten, geschieht das etwa 2 bis 3 Wochen nach der – manchmal aber auch etwas eher oder erst Monate später. Dort, wo die Syphilis-Bakterien in den Körper eingedrungen sind, entwickelt sich ein hartes, gerötetes Knötchen. Weil die Erkrankung vor allem beim Sex übertragen wird, befindet es sich in der Regel an den äußeren Geschlechtsorganen – zum Beispiel am Penis oder an den Schamlippen. Wenn man sich beim Anal- oder Oralsex angesteckt hat, kann das Knötchen auch am After, an den Lippen oder im Mund entstehen. Selten entsteht es auch an anderen Kontaktstellen, etwa an einer Brustwarze.

Innerhalb einiger Tage bis Wochen dehnt sich das Knötchen weiter aus und wird wund: Es entsteht ein etwa 0,5 bis 1 cm großes . Im Genital- und Analbereich bleibt es schmerzlos, im Mund kann es wehtun. Manche Betroffene haben auch mehrere solcher Geschwüre. Jedes enthält viele Erreger, die sich beim Sex leicht auf andere übertragen können.

Weil das fest und derbe ist, wurde es früher „harter Schanker“ genannt. Auch die gesamte Erkrankung wurde manchmal so bezeichnet. Heute wird der Fachbegriff „Primäraffekt“ für ein im Anfangsstadium einer Syphilis verwendet.

Grafik: Geschwür im Anfangsstadium der Syphilis (Primäraffekt)

Zusätzlich schwellen allmählich die benachbarten Lymphknoten an. Sitzt das im Genitalbereich, sind zum Beispiel die Lymphknoten in der Leiste vergrößert, tun aber nicht weh. Daher bemerken manche Betroffene diese ersten Anzeichen für eine Syphilis nicht.

Nach etwa 4 bis 6 Wochen gehen die Symptome zurück: Das heilt ab und hinterlässt manchmal eine kleine Narbe. Die Lymphknoten schrumpfen wieder auf ihre normale Größe.

Welche Symptome sind im Verlauf der Syphilis möglich?

Wenn überhaupt erneut Symptome auftreten, können bis dahin mehrere Wochen oder Monate vergehen: Man bekommt Fieber und wieder schwellen die Lymphknoten an – dieses Mal jedoch auch an anderen Körperstellen, etwa unter den Achseln. Müdigkeit, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen sind zusätzlich möglich.

Außerdem bildet sich ein Hautausschlag mit Flecken oder kleinen Knötchen, auf denen sich manchmal Schuppen bilden können. Der Ausschlag kann am ganzen Körper auftreten und bei manchen Betroffenen jucken. Er ist gelblich oder rötlich-bräunlich gefärbt und kann bei Menschen mit dunkler Haut schwer erkennbar sein.

Die Symptome treten meist in Schüben auf: Sie verschwinden von selbst und tauchen nach einiger Zeit wieder auf. Dabei kann sich der Ausschlag verändern – etwa so, dass sich nur an den Handinnenflächen und Fußsohlen rote Flecken zeigen. Später kann es auch zu Haarausfall, Hautverfärbungen am Hals, wunden Stellen im Mund und Halsschmerzen kommen. Im Intimbereich oder in Hautfalten können sich warzenähnliche Knötchen entwickeln. Sie verbinden sich zu flachen, ausgedehnten Hautveränderungen (Fachbegriff: Condolymata lata), die viele Syphilis-Erreger enthalten und deshalb sehr ansteckend sind.

Grafik: Sogenannte Condylomata lata an der Pofalte

Nach etwa zwei Jahren verschwinden die Beschwerden und kehren lange Zeit nicht zurück, oft auch gar nicht mehr. Auch wenn die Syphilis unbemerkt und unbehandelt bleibt, können die Erreger im Körper bleiben. Dann kann es Jahre später zu Spätfolgen kommen, unter anderem zu Schmerzen, Lähmungen und Verwirrtheit.

Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG). Diagnostik und Therapie der Syphilis (S2k-Leitlinie). AWMF-Registernr.: 059-002. 2021.

Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG). Sexuell übertragbare Infektionen (STI): Beratung, Diagnostik und Therapie (S2k-Leitlinie). AWMF-Registernr.: 059-006. 2018.

Moll I. Duale Reihe Dermatologie. Stuttgart: Thieme; 2016.

Nenoff P, Manos A, Ehrhard I et al. Nichtvirale sexuell übertragene Infektionen – Epidemiologie, Klinik, Labordiagnostik und Therapie. Teil 3: Treponemen, Gardnerella und Trichomonaden. Hautarzt 2017; 68(2): 136-148.

Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Syphilis. 2020.

Spornraft-Ragaller P, Esser S. Klassische sexuell übertragbare Infektionen im Analbereich. Hautarzt 2020; 71(4): 275-283.

Weyerstahl T, Stauber M. Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe. Stuttgart: Thieme; 2013.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Seite kommentieren

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung entweder über das Formular oder über gi-kontakt@iqwig.de. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Wir haben Hinweise zu Beratungsangeboten für Sie zusammengestellt.

Über diese Seite

Erstellt am 27. Juli 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.