Einleitung
Die Fixkombination Sofosbuvir / Velpatasvir (Handelsname Epclusa) ist seit Juli 2016 zur Behandlung von Erwachsenen zugelassen, die an einer chronischen Hepatitis C erkrankt sind. Seit August 2020 kann sie auch bei Kindern und Jugendlichen ab 6 Jahren mit einem Körpergewicht von mindestens 17 Kilogramm eingesetzt werden. Im Januar 2022 wurde Sofosbuvir/Velpatasvir auch für Kinder ab 3 Jahren zugelassen.
Hepatitis-C-Viren (HCV) befallen die Leber und können dort eine akute Entzündung auslösen. Bisher sind sieben verschiedene Typen von Hepatitis-C-Viren bekannt, die als Genotypen 1 bis 7 bezeichnet werden. Bei bis zu 80 von 100 Personen mit Hepatitis C kann das Immunsystem allein das Virus nicht erfolgreich bekämpfen. Bei ihnen entwickelt sich eine dauerhafte (chronische) Entzündung der Leber, die zu einer sogenannten Zirrhose führen kann. Dadurch arbeitet die Leber zunehmend schlechter. Solange die Leberfunktion durch die Zirrhose noch nicht merklich eingeschränkt ist, spricht man von einer kompensierten Zirrhose. Zeichen einer fortgeschrittenen (dekompensierten) Zirrhose können Wasseransammlungen im Bauchraum, Störungen der Blutgerinnung und neurologisch-psychiatrische Beschwerden bis hin zum Koma sein. Zudem steigt das Risiko für Leberkrebs. Man nimmt an, dass Behandlungen, die dazu führen, dass im Blut dauerhaft keine Viren mehr nachweisbar sind, das Risiko für solche Folgeerkrankungen verringern.
Die Wirkstoffe Sofosbuvir / Velpatasvir sollen die Vermehrung der Viren stoppen.