Skoliose bei Erwachsenen: Kommt eine Operation infrage?
Bei einer ausgeprägten Skoliose mit starken Beschwerden kann die gekrümmte Wirbelsäule operativ begradigt und stabilisiert werden. Meist ist dafür ein großer Eingriff notwendig, der mit Risiken einhergeht. Deshalb lohnt es sich, die Vor- und Nachteile gut abzuwägen.
Bei einer Skoliose verkrümmt und verdreht sich die Wirbelsäule. Oft ist dies bei Erwachsenen die Folge altersbedingter Veränderungen an den Bandscheiben und Wirbeln. Die Krümmung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und wird mit dem sogenannten Cobb-Winkel bestimmt.
Mögliche Folgen einer Skoliose sind Schmerzen entlang der Wirbelsäule und Gleichgewichtsstörungen beim Stehen oder Gehen. Drücken Teile eines Wirbels oder eine Bandscheibe auf das Rückenmark oder auf Nerven, kann es auch zu Schmerzen bis in die Beine oder das Gesäß, Taubheit und Kribbeln kommen.
Eine Skoliose wird in der Regel konservativ, also ohne OP behandelt. Physiotherapie und Schmerzmittel können die stützende Muskulatur stärken und Schmerzen lindern. Die Krümmung lässt sich dadurch aber nicht beseitigen.
Bei einer sogenannten Versteifungsoperation hingegen wird die Wirbelsäule begradigt und stabilisiert. Wenn die Wirbelsäule nur leicht gekrümmt ist und einzelne Nerven beeinträchtigt sind, kommt manchmal auch eine sogenannte Dekompression infrage. Dabei werden am Wirbelkörper Teile von Knochen und Bändern entfernt, um Druck von eingeengten Nerven zu nehmen. Versteifung und Dekompression können auch miteinander kombiniert werden. Die Eingriffe sind mit verschiedenen Risiken wie Nerven- und Knochenverletzungen verbunden.