Sensitivität und Spezifität

In der wissenschaftlichen Fachsprache hat eine Untersuchung, die erkrankte Personen sehr zuverlässig als krank („positiv“) erkennt, eine hohe „“. Das heißt, sie übersieht kaum erkrankte Personen.

Ein Test, der gesunde Personen zuverlässig als gesund („negativ“) einstuft, hat eine hohe „“. Das heißt, die Untersuchung liefert in der Regel nur bei Erkrankten ein auffälliges Ergebnis.

Das folgende Beispiel verdeutlicht, was dies bedeutet:

Grafik: Was Sensitivität und Spezifität bei diagnostischen Test aussagen

Hier haben 10 von 1000 Personen eine unentdeckte Krankheit.

Was bedeutet Sensitivität?

Die Untersuchung hat eine von 80 %:

Grafik: Was eine Sensitivität von 80 % bedeutet

Was bedeutet Spezifität?

Dieselbe Untersuchung hat eine von 95 %:

  • Sie findet bei etwa 940 von 990 gesunden Personen keinen auffälligen Befund ().
  • Sie ergibt bei etwa 50 von 990 Personen einen auffälligen Befund ().

Insgesamt haben nach der Untersuchung also

  • 942 Personen einen negativen Befund, der bei 2 Personen falsch ist.
  • 58 Personen einen positiven Befund, der bei 50 Personen falsch ist.
Grafik: Was eine Sensitivität von 80 % und eine Spezifität von 95 % bedeutet

Dieses Beispiel ist durchaus realistisch. Und es erklärt, warum etwa Früherkennungsuntersuchungen für viele Menschen auch Nachteile haben: Für sie kann die Ungewissheit während der Wartezeit, bis der Befund abgeklärt ist, belastend sein. Außerdem sind für eine sichere oft weitere Untersuchungen erforderlich, etwa eine Gewebeentnahme. Damit können zusätzliche Belastungen oder Komplikationen verbunden sein.

Fachleute schreiben sich die Ergebnisse von Untersuchungen gerne in einer sogenannten Vierfelder-Tafel auf. Aus dieser kleinen Tabelle lassen sich mit etwas Übung alle Ergebnisse ablesen. So sieht das Beispiel von oben dann aus:

  Test positiv Test negativ Summe
Krank 8 2 10
Gesund 50 940 990
Summe 58 942 1000

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Seite kommentieren

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung entweder über das Formular oder über gi-kontakt@iqwig.de. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Wir haben Hinweise zu Beratungsangeboten für Sie zusammengestellt.

Über diese Seite

Aktualisiert am 26. August 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.