Seborrhoisches Ekzem: Welche Mittel helfen Jugendlichen und Erwachsenen?

Foto von Patient und Arzt im Gespräch

Entzündungshemmende und gegen Pilze wirkende Cremes und Shampoos können die Symptome eines seborrhoischen Ekzems bei Jugendlichen und Erwachsenen lindern. Diese Mittel helfen aber nur zeitlich begrenzt – das heißt, sie lassen den Hautausschlag nicht dauerhaft verschwinden.

Wer als Jugendlicher oder Erwachsener ein seborrhoisches bekommt, hat immer wieder mit geröteten oder aufgehellten, schuppenden Flecken am Kopf und im Gesicht zu tun. In manchen Zeiten beruhigt sich die Haut, aber das kehrt oft wieder zurück.

Verschiedene Mittel können den Ausschlag in akuten Phasen der Hauterkrankung in Schach halten. Die jeweiligen Wirkstoffe werden zum Beispiel als Cremes, Gele oder Lotionen angewendet. Es ist ratsam, mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen, welches Präparat zum eigenen Hauttyp passt – bei trockener Haut zum Beispiel ein fetthaltigeres Mittel. Wer den Ausschlag auf dem Kopf hat, kann ein wirkstoffhaltiges Shampoo verwenden. Für eher trockenes oder lockiges Haar, das keine so häufige Haarwäsche braucht, gibt es zur Behandlung auch speziellen Haarschaum, der nicht ausgespült werden muss.

Ein seborrhoisches Ekzem bei Babys heilt von selbst aus und muss nicht behandelt werden.

Sind Antipilzmittel wirksam?

Fachleute gehen davon aus, dass bei der Entstehung eines seborrhoischen Ekzems unter anderem Hefepilze eine Rolle spielen. Deshalb werden Mittel eingesetzt, die Pilze abtöten oder ihr Wachstum hemmen (sogenannte Antimykotika oder Antipilzmittel).

Eine Forschungsgruppe des internationalen Forschungsnetzwerks hat nach Studien zu diesen Mitteln gesucht. Die meisten Daten fanden sie zu den Wirkstoffen Ketoconazol und Ciclopirox. Es zeigte sich, dass Antipilzmittel die Beschwerden besser lindern als Mittel ohne Wirkstoff () und seltener zu Nebenwirkungen wie Rötung, Juckreiz oder Haarausfall führen als eine mit kortisonhaltigen Mitteln. Allerdings war die Qualität der meisten Studien gering.

Wie gut helfen kortisonhaltige Mittel?

Kortisonhaltige Mittel zum Auftragen – etwa Cremes und Gele – wirken entzündungshemmend und werden deshalb beim seborrhoischen oft eingesetzt. Sie eignen sich jedoch nicht für eine Dauerbehandlung. Denn Kortison kann Nebenwirkungen haben und zum Beispiel zu Hautveränderungen führen.

Ein Team aus Forscherinnen und Forschern hat die Wirksamkeit verschiedener entzündungshemmender Präparate beim seborrhoischen untersucht. Dazu werteten sie Studien aus, in denen kortisonhaltige Lösungen, Lotionen und Shampoos jeweils mit einem Mittel ohne Wirkstoff () verglichen wurden. Die Ergebnisse zeigen:

  • Bei 8 von 100 Menschen, die über 2 bis 4 Wochen ein Scheinmedikament aufgetragen hatten, waren danach alle entzündlichen Stellen verschwunden.
  • Bei 30 von 100 Menschen, die genauso lange ein kortisonhaltiges Mittel aufgetragen hatten, waren danach alle entzündlichen Stellen verschwunden.

Eine weitere Studie, die über zwölf Wochen lief, bestätigte diese Ergebnisse.

Ob und, wenn ja, nach welcher Zeit die Symptome nach der Kortisonbehandlung zurückkehren, lässt sich allerdings nicht sagen.

Was kann helfen, Schuppen zu lösen?

Wenn sich bei einem seborrhoischen auf der Kopfhaut oder an anderen Stellen störende Schuppenkrusten bilden, kann man versuchen, sie aufzuweichen und danach abzulösen. Eine schonende Methode ist zum Beispiel, die Schuppen mit Olivenöl zu betupfen und über Nacht einzuweichen. Dann lassen sie sich am nächsten Tag mit einem milden Shampoo auswaschen.

In der Apotheke sind auch spezielle Shampoos und Cremes erhältlich, um Schuppenkrusten zu lösen. Sie enthalten Wirkstoffe wie

  • Salicylsäure,
  • Zinksalz (Zink-Pyrithion) oder
  • Steinkohleteer.

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Moll I. Duale Reihe Dermatologie. Stuttgart: Thieme; 2016.

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Aktualisiert am 31. Januar 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

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Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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