Risankizumab (Skyrizi) bei Morbus Crohn

Einleitung

Risankizumab (Handelsname Skyrizi) ist seit November 2022 für Erwachsene mit mittelschwerem bis schwerem , bei denen andere Therapien die Beschwerden nicht ausreichend lindern konnten oder zu starke Nebenwirkungen auftraten, zugelassen.

ist eine chronische Schleimhautentzündung des Darms. Meist ist der letzte Teil des (terminales Ileum) betroffen. Die Erkrankung beginnt bei den meisten Betroffenen zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr. Sie tritt in Schüben auf: Beschwerdefreie Phasen wechseln sich mit Zeiten ab, in denen Schmerzen im rechten Unterbauch, Durchfall und Gewichtsverlust so stark sein können, dass die Betroffenen in dieser Zeit nicht ihrer Arbeit nachgehen können oder sogar ins Krankhaus müssen. Bei der Erkrankung kommt es häufig zu Fisteln, Abszessen und Verengungen im Darmbereich. Neben dem Darm können auch andere Abschnitte des Verdauungstrakts betroffen sein. Die Entzündungen können auch an den Augen, Gelenken oder der Haut auftreten.

Je nachdem wie stark der ausgeprägt ist, unterscheidet man zwischen einem leichten, mittelschweren oder schweren Verlauf. Da die Erkrankung nicht heilbar ist, zielt eine darauf ab, die Beschwerden während eines Krankheitsschubs zu mildern, die Häufigkeit von Schüben zu verringern und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Wird der behandelt, haben die Betroffenen eine normale Lebenserwartung.

Risankizumab wirkt auf das und soll die Entzündungen im Körper verringern.

Anwendung

Der Wirkstoff wird zu Beginn dreimal über acht Wochen als in eine Vene gegeben. Vier Wochen nach der letzten wird er dann alle acht Wochen als Injektion unter die Haut gespritzt. Nach ärztlicher Einweisung können sich die Patientinnen und Patienten auch selbst spritzen.

Andere Behandlungen

Für Patientinnen und Patienten mit kommen, je nach bereits versuchten Therapien und Verträglichkeit, Kortikosteroide, Immunsuppressiva, ein TNF-α-Antagonist (Adalimumab oder Infliximab), Vedolizumab oder Ustekinumab infrage.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2023 geprüft, ob Risankizumab für Erwachsene mit mittelschwerem bis schwerem im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller eine Studie vor, in der die Daten von 446 Personen ausgewertet werden konnten. Die Teilnehmenden mussten zuvor bereits mit einem TNF-α-Antagonisten behandelt worden sein. Eine Hälfte wurde mit Risankizumab, die anderen Personen mit Ustekinumab behandelt. Es zeigten sich folgende Ergebnisse:

Welche Vor- oder Nachteile hat Risankizumab?

Krankheitsbeschwerden: Hier deutet die Studie auf einen Vorteil von Risankizumab hin. Mit Risankizumab verbesserten sich die Beschwerden bei 81 von 100 Personen. Mit Ustekinumab war das bei 64 von 100 Personen der Fall.

Gesundheitsbezogene Lebensqualität: Hier deutet die Studie ebenfalls auf einen Vorteil von Risankizumab hin.

Welche Nachteile hat Risankizumab?

Es zeigten sich keine Nachteile von Risankizumab im Vergleich zu Ustekinumab.

Wo zeigte sich kein Unterschied?

Es zeigte sich kein Unterschied bei der Verbesserung des zwischen den Therapien.

Welche Fragen sind noch offen?

Der Hersteller legte keine geeigneten Daten zu schweren Nebenwirkungen und Therapieabbrüchen wegen Nebenwirkungen vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Risankizumab (Skyrizi).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Risankizumab (Morbus Crohn) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A22-133. 30.03.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1532).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Risankizumab (Morbus Crohn) – Addendum zum Auftrag A22-133; Auftrag A23-40. 26.05.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1562).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

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Über diese Seite

Aktualisiert am 15. Juni 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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