Kleinere Platzwunden lassen sich meist selbst versorgen. Um die Blutung zu stillen, drückt man eine sterile Kompresse oder ein sauberes Taschentuch auf die Wunde.
Danach wird sie mit einem Pflaster oder einem Verband abgedeckt. Außerhalb des Gesichts kann auch ein Klammerpflaster (Wundnahtstreifen) angelegt werden, das die Wundränder zusammenhält. Bei einer stärkeren Blutung wird ein Druckverband angelegt.
Ärztliche Hilfe ist bei einer frischen Platzwunde notwendig, wenn
- die Wunde tief, groß oder verschmutzt ist,
- die Blutung sich nicht stillen lässt,
- die betroffene Stelle stark schmerzt, sich taub anfühlt oder schlechter bewegen lässt oder
- jemand nach einem Stoß gegen den Kopf bewusstlos wird.
In den Tagen danach, wenn
- in den 48 Stunden nach einem Stoß gegen den Kopf Schwindel, Übelkeit oder Verwirrtheit auftritt,
- die Wunde stark gerötet ist, eitert oder anschwillt oder
- der verletzte Körperteil anhaltend schmerzt, vor allem bei Belastung.
Bei frischen Platzwunden auf der Stirn, am Kinn oder auf den Wangenknochen kann eine ärztliche Behandlung helfen, auffällige Narben zu vermeiden.
Größere Platzwunden ab etwa 0,5 bis 1 cm werden genäht oder geklammert, damit sie besser verheilen. Dafür werden die Wundränder zunächst betäubt, zum Beispiel mit einem Spray, einem Gel oder – bei tieferen Wunden – einer Spritze. Manche Wunden können auch geklebt werden. Dann ist keine Betäubung nötig.
Die Wunde zu nähen, zu klammern oder zu kleben, ist aber meist nur innerhalb von sechs Stunden nach der Verletzung möglich. Denn anschließend wird das Risiko für eine Wundinfektion zu hoch. Ist es zu spät für das Nähen, Klammern oder Kleben, reinigt die Ärztin oder der Arzt die Wunde und versorgt sie mit einem Verband.
Entzündete Wunden können mit einem Antibiotikum behandelt werden. Manchmal wird es auch als Tablette oder Saft eingenommen.