Pembrolizumab (Keytruda) bei fortgeschrittenem Speiseröhrenkrebs (Plattenepithelkarzinom)

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2022 geprüft, welche Vor- oder Nachteile Pembrolizumab (Handelsname Keytruda) in Kombination mit einer für noch nicht behandelte Personen mit fortgeschrittenem der Speiseröhre und einer erhöhten Menge von PD-L1 im Vergleich zu einer mit Cisplatin in Kombination mit 5-Fluorouracil hat.

Für die Bewertung legte der Hersteller dem IQWiG eine Studie vor, in der die Daten von 286 Teilnehmenden ausgewertet werden konnten. In dieser wurde die eine Hälfte mit Pembrolizumab behandelt, während die andere Gruppe ein erhielt. Alle Personen erhielten zusätzlich Cisplatin plus 5-Fluorouracil. Bei fast allen Patientinnen und Patienten hatte der Krebs bereits gebildet. Die Personen waren trotz der fortgeschrittenen Erkrankung zu Beginn der Studie in einem guten Allgemeinzustand. Es zeigten sich folgende Ergebnisse:

Welche Vorteile hat Pembrolizumab?

Lebenserwartung: Hier deutet die Studie auf einen Vorteil für Pembrolizumab hin: In dieser Gruppe waren die Personen im Mittel () nach 14 Monaten verstorben. In der Gruppe ohne Pembrolizumab war dies nach neun Monaten der Fall.

Schmerzen: Bei dieser Krankheitsbeschwerde deutet die Studie auf einen Vorteil für Pembrolizumab für untersuchte Personen ab 65 Jahren hin. Für jüngere Personen zeigte sich kein Unterschied.

Atemnot und Verschlucken: Bei diesen Beschwerden deutet die Studie auf einen Vorteil für Pembrolizumab hin.

Emotionale Funktion (gesundheitsbezogene Lebensqualität): Bei diesem Aspekt der Lebensqualität deutet die Studie ebenfalls auf einen Vorteil von Pembrolizumab hin. Die Patientinnen und Patienten mit Pembrolizumab fühlten sich beispielsweise entspannter, weniger gereizt oder niedergeschlagen als die Personen ohne Pembrolizumab.

Für alle anderen Aspekte der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wie beispielsweise die soziale, körperliche oder kognitive Funktion zeigte sich kein Unterschied.

Zudem deutet die Studie bei folgenden schweren Nebenwirkungen auf einen Vorteil von Pembrolizumab hin:

  • Beschwerden und Erkrankungen infolge der
  • Verminderte Thrombozytenzahl im Blut
  • Gewichtsverlust

Auch bei weiteren Nebenwirkungen wie Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen deutet die Studie auf einen Vorteil von Pembrolizumab hin.

Welche Nachteile hat Pembrolizumab?

Immunvermittelte schwere Nebenwirkungen: Als immunvermittelte Nebenwirkungen bezeichnet man Erkrankungen, bei denen das den eigenen Körper angreift. Die Studie deutet hier auf einen Nachteil von Pembrolizumab hin.

Wo zeigte sich kein Unterschied?

Bei folgenden Aspekten zeigte sich kein Unterschied:

  • Erschöpfung
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schlaflosigkeit
  • Appetitverlust
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Schwierigkeiten beim Essen
  • Reflux
  • Speichelschlucken und Schwierigkeiten beim Schlucken
  • Mundtrockenheit
  • Geschmackssinn
  • Husten
  • Sprechen
  • Schweren Nebenwirkungen insgesamt
  • Gesundheitszustand
  • Therapieabbrüchen wegen Nebenwirkungen

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Pembrolizumab (Karzinom des Ösophagus oder gastroösophagealen Übergangs) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A21-144. Version 1.1. 01.04.2022. (IQWiG-Berichte; Band 1292).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Pembrolizumab (Karzinom des Ösophagus oder gastroösophagealen Übergangs) – Addendum zum Auftrag A21-144; Auftrag A22-37. Version 1.1. 25.04.2022. (IQWiG-Berichte; Band 1334).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Aktualisiert am 11. Mai 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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