Einleitung
Pembrolizumab (Handelsname Keytruda) ist seit April 2022 für Erwachsene mit Magenkrebs zugelassen, der Metastasen gebildet hat oder nicht mehr operiert werden kann. Es kommt für erwachsene Patientinnen und Patienten infrage, bei denen im Tumorgewebe spezielle genetische Veränderungen nachgewiesen wurden und deren Erkrankung trotz einer oder mehreren vorherigen Therapien weiter fortschreitet.
Magenkrebs entsteht durch die bösartige Neubildung von Drüsenzellen der Schleimhaut, die den Magen von innen auskleidet. Auch der Übergang zwischen Speiseröhre und Magen kann betroffen sein.
Die meisten Menschen erkranken in einem Alter von über 60 Jahren an Magenkrebs. Er verursacht anfangs allgemeine Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Appetit- oder Gewichtsverlust. Er kann deshalb zunächst unbemerkt bleiben oder mit anderen Magenerkrankungen verwechselt werden. Es kann auch dunkel bis schwarz gefärbter Stuhl auftreten – sogenannter Teerstuhl, der durch Blutungen im Magen entsteht.
Ein bösartiger Tumor wird, wenn möglich, operativ entfernt. Manchmal ist er dafür jedoch schon zu groß oder hat bereits über das Blut- oder Lymphsystem Metastasen in anderen Körperregionen gebildet. In diesem Fall spricht man von fortgeschrittenem Magenkrebs.
Pembrolizumab wird bei Magenkrebs mit einer Mikrosatelliteninstabilität oder einer gestörten Mismatch-Reparatur eingesetzt. Bei einer gestörten Mismatch-Reparatur (mismatch repair deficiency, dMMR) werden Fehler bei der Zellteilung nicht mehr korrigiert. Das führt zu Veränderungen am Erbgut der Krebszellen, die bei der Gewebsuntersuchung als sogenannte hochfrequente Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) erkannt werden können. In seltenen Fällen können diese Veränderungen aber auch unabhängig voneinander auftreten. Der Wirkstoff soll die Aktivität des Immunsystems fördern und so das Tumorwachstum hemmen.