Einleitung
Pembrolizumab (Handelsname Keytruda) ist seit April 2022 für Frauen mit fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs zugelassen. Der Wirkstoff kommt für Frauen mit einem PD-L1-positiven Tumor infrage, der nicht mehr operiert oder bestrahlt werden kann.
Der Gebärmutterhals (medizinisch: Zervix) ist ein kräftiger Muskelschlauch. Ein Zervixkarzinom entsteht meist durch bösartige Veränderungen von Zellen am Muttermund, dem Ausgang des Gebärmutterhalses in die Scheide. Fast immer wird die Erkrankung durch lange zurückliegende Infektionen mit Viren verursacht, den sogenannten Humanen Papillomviren (HPV). Sie werden beim Geschlechtsverkehr oder durch Hautkontakt im Intimbereich übertragen.
Wenn ein Gebärmutterhalskrebs Beschwerden verursacht, ist er häufig schon fortgeschritten, folgende Symptome können dann unter anderem auftreten:
- Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder nach den Wechseljahren sowie Zwischenblutungen
- Ungewöhnlicher Ausfluss aus der Scheide
- Unterleibs- und Beckenschmerzen
- Schmerzen beim Wasserlassen
Der Krebs kann mit einer Operation, Bestrahlung (Strahlen- oder Radiotherapie) oder Medikamenten ( Chemotherapie) behandelt werden. Ist er in seinem Wachstum bereits schon zu weit fortgeschritten, kann mit einer Chemotherapie versucht werden, das Wachstum des Tumors so lange wie möglich aufzuhalten, um Lebenszeit zu gewinnen und Beschwerden zu verringern.
Beim einem Gebärmutterhalskrebs unterscheiden Fachleute zwischen Krebs, bei denen mindestens 50 % der Zellen PD-L1 (Programmed-Death-Ligand-1) aufweisen (PD-L1-positiv) und Krebs, bei denen weniger als 50 % der Zellen PD-L1 aufweisen (PD-L1-negativ). Dieses Protein hindert die Immunabwehr daran, den Krebs anzugreifen. Pembrolizumab soll bei einem PD-L1-positiven Gebärmutterhalstumor das Immunsystem anregen, den Krebs zu bekämpfen.