Pembrolizumab (Keytruda) bei fortgeschrittenem Dünndarmkrebs

Einleitung

Pembrolizumab (Handelsname Keytruda) ist seit April 2022 für Erwachsene mit Dünndarmkrebs zugelassen, der gebildet hat oder nicht mehr operiert werden kann. Infrage kommt der Wirkstoff nur für Patientinnen und Patienten, bei denen der Tumor trotz einer vorherigen oder während einer fortschreitet.

Bösartige Dünndarmtumore kommen eher selten vor. Meist verursachen sie erst dann Beschwerden, wenn der Tumor bereits fortgeschrittenen ist: Blutungen, Bauchschmerzen und Übelkeit können dann auftreten. Ein Dünndarmkrebs kann im weiteren Verlauf einen Darmverschluss verursachen und lebensgefährlich werden.

In der Regel wird der Tumor operiert. Er kann aber in seinem Wachstum bereits so weit fortgeschritten sein oder in anderen Organen gebildet haben, dass er durch eine Operation nicht mehr geheilt werden kann.

Pembrolizumab wird bei Dünndarmkrebs mit einer Mikrosatelliteninstabilität oder einer gestörten Mismatch-Reparatur eingesetzt. Bei einer gestörten Mismatch-Reparatur (mismatch repair deficiency, dMMR) werden durch Genmutationen Fehler bei der Zellteilung nicht mehr korrigiert. Das führt zu Veränderungen am Erbgut der Krebszellen, die bei der Gewebsuntersuchung als sogenannte hohe Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) erkannt werden können.

Der Wirkstoff soll die Aktivität des Immunsystems fördern und so das Tumorwachstum hemmen.

Anwendung

Pembrolizumab wird als gegeben. Die Dosis beträgt entweder 200 mg alle drei Wochen oder 400 mg alle sechs Wochen. Die dauert etwa 30 Minuten.

Die wird beendet, wenn die Erkrankung trotzdem fortschreitet oder zu starke Nebenwirkungen auftreten.

Andere Behandlungen

Die bei metastasiertem Dünndarmkrebs oder einem Tumor, der nicht mehr operiert werden kann, wird individuell angepasst. Infrage kommen hierbei die Wirkstoffe 5-Fluorouracil plus Folinsäure plus Irinotecan (FOLFIRI), Irinotecan, nab-Paclitaxel, Nivolumab allein oder in Kombination mit Ipilimumab, sowie auch eine bestmögliche unterstützende Behandlung („“ oder ). Die unterstützende Behandlung soll sich an den individuellen Bedürfnissen orientieren, Beschwerden wie Schmerzen lindern und die Lebensqualität verbessern.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2022 geprüft, ob Pembrolizumab für vorbehandelte Personen mit fortgeschrittenem Dünndarmkrebs mit MSI-H oder dMMR im Vergleich zu den individuell angepassten Therapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Pembrolizumab (Keytruda).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Pembrolizumab (Dünndarmkarzinom mit MSI-H oder dMMR) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A22-78. 27.10.2022. (IQWiG-Berichte; Band 1441).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

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Über diese Seite

Erstellt am 03. November 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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