Einleitung
Der Wirkstoff Ozanimod (Handelsname Zeposia) ist seit Mai 2020 für Erwachsene mit einer aktiven schubförmig-remittierenden multiplen Sklerose zugelassen.
Die multiple Sklerose (MS) ist eine chronische, nicht heilbare entzündliche Erkrankung, bei der das eigene Immunsystem Nervenbahnen in Gehirn und Rückenmark schädigt. Dies kann zu Gefühlsstörungen, Müdigkeit, Schmerzen in Armen und Beinen, Lähmungserscheinungen, Schwindel und Zittern führen.
Eine MS kann in verschiedenen Formen auftreten:
- Primär fortschreitend (Primary Progressive MS, PPMS): Bei dieser seltenen Form der MS werden die Beschwerden ständig stärker, in der Regel ohne abgrenzbare Schübe. Bei dieser Form gehen die Symptome nicht zurück.
- Schubförmig-remittierend (Relapsing-Remitting MS, RRMS): Diese Form verläuft schubweise mit akuten Krankheitsphasen und beschwerdefreien Intervallen. Remittierend bedeutet, dass sich die Beschwerden nach einem Schub vollständig oder zumindest teilweise wieder zurückbilden. Wenn viele Schübe in kurzer Zeit auftreten, sprechen Fachleute von einem hochaktiven Verlauf. Eine schubförmige MS kann in eine Phase übergehen, in der die Symptome allmählich auch unabhängig von Schüben zunehmen, sich dann aber nicht mehr zurückbilden. Diese wird dann sekundär fortschreitende MS (Secondary Progressive MS, SPMS) genannt.
Ozanimod kommt infrage
- für Personen mit aktiver RRMS, die bisher noch nicht behandelt wurden, oder für vorbehandelte Personen, deren multiple Sklerose nicht hochaktiv ist.
- für Personen mit hochaktiver RRMS, bei denen es trotz Behandlung vermehrt zu Schüben kommt.
Ozanimod senkt die Zahl der weißen Blutkörperchen und soll so die Erkrankung günstig beeinflussen.