Operative Eingriffe bei Stabsichtigkeit

Foto von Patient und Ärztin bei einer Augenuntersuchung

Wer stabsichtig ist, sieht sowohl nahe als auch weiter entfernte Dinge unscharf. Manchmal lässt sich die Stabsichtigkeit durch einen operativen Eingriff verringern oder sogar beheben. Mögliche Verfahren sind Laser-Eingriffe und Linsen-Operationen.

Bei einer Stabsichtigkeit ist meist die verkrümmt. Dadurch bricht sie das Licht unregelmäßig und man sieht sowohl in der Nähe als auch in der Ferne unscharf oder verzerrt.

Mit einer Brille oder Kontaktlinsen lässt sich der Sehfehler meist ausgleichen. Für Erwachsene kann auch ein operativer Eingriff infrage kommen. Es gibt unterschiedliche Verfahren:

  • Eingriffe an der : Mit einem Laser wird die Hornhautoberfläche gleichmäßiger geformt.
  • Eingriffe an der Augenlinse: Hierbei wird eine künstliche eingesetzt. Sie ist so geformt, dass sie die verkrümmte bestmöglich ausgleicht.

Diese können unter Umständen auch eine zusätzliche Kurz- oder Weitsichtigkeit korrigieren. Idealerweise benötigt man danach keine Brille oder Kontaktlinsen mehr – das ist aber nicht garantiert. Vor allem bei recht starken Sehfehlern ist manchmal ein zweiter Eingriff nötig, oder man braucht danach immer noch eine Brille mit geringerer Stärke. Außerdem ist später trotzdem eine Lesebrille nötig, wenn man alterssichtig wird.

Die Eingriffe kommen nur unter bestimmten Voraussetzungen infrage – zum Beispiel darf die Stabsichtigkeit bei bestimmten Verfahren nicht zu stark sein. Außerdem haben sie gewisse Risiken wie Sehstörungen und Entzündungen. Sie sind meist nicht medizinisch notwendig – daher muss man die Kosten selbst tragen.

Wie lässt sich die Stabsichtigkeit mit Lasern korrigieren?

Die Gegenstände in unserer Umgebung reflektieren Lichtstrahlen, die in unser Auge fallen. Sie werden zunächst von der und der Augenlinse gebrochen. Dadurch werden sie im Augeninneren gebündelt auf einen Punkt gelenkt. Dieser sogenannte Brennpunkt liegt normalerweise auf der – und zwar im zentralen Bereich des schärfsten Sehens (). Dort befinden sich besonders viele , die die Lichtreize in Nervenimpulse umwandeln und über den Sehnerv ans Gehirn weiterleiten. So entsteht ein scharfes Bild.

Grafik: Anatomische Darstellung eines Auges in Seitenansicht. Licht trifft gebündelt auf die Netzhaut.

Bei stabsichtigen Augen ist das anders. Denn hier ist die meist verkrümmt, wodurch das Licht ungleichmäßig gebrochen wird. Die Lichtstrahlen treffen dann nicht gesammelt als Punkt auf der zusammen, sondern verteilen sich entlang einer Linie breiter auf der . So entsteht ein unscharfes oder verzerrtes Bild.

Per Laser kann die Oberfläche der „geglättet“ werden, sodass sie die Lichtstrahlen gleichmäßiger bricht. Idealerweise treffen sie danach genau auf der zusammen.

Grafik: Anatomische Darstellung eines Auges mit verkrümmter Hornhaut in Seitenansicht, Licht trifft nicht gebündelt auf die Netzhaut.
Grafik: Anatomische Darstellung eines Auges mit korrigierter Hornhaut in Seitenansicht. Licht trifft gebündelt auf die Netzhaut.

Welche Laser-Verfahren gibt es und wie gut helfen sie?

Die häufigsten Laser-Verfahren zur Korrektur einer Stabsichtigkeit sind:

  • LASIK (Laser in situ Keratomileusis)
  • PRK (photorefraktive Keratektomie)
  • LASEK (Laser-epitheliale Keratomileusis)
  • SMILE (Small Incision Lenticule Extraction)

Welches der Verfahren sich in der eigenen Situation am besten eignet, bespricht man mit der Augenchirurgin oder dem Augenchirurg.

Studien zufolge liefern LASIK, PRK und LASEK nach 12 Monaten ähnlich gute Ergebnisse: Bei vielen Menschen verbessern sie das Sehen so, dass diese keine Brille mehr brauchen. Aber vor allem eine kompliziertere oder stärkere Hornhautverkrümmung lässt sich mitunter nicht ausreichend korrigieren. SMILE ist das neueste Verfahren – daher sind seine Vor- und Nachteile gegenüber den anderen Verfahren noch nicht so gut untersucht.

Die Chirurgin oder der Chirurg kann meist auf 0,5 Dioptrien genau abschätzen, wie stark die Stabsichtigkeit reduziert werden kann. Für neuere, sogenannte wellenfrontgeführte Varianten der Laser-Verfahren wurde bisher nicht nachgewiesen, dass sie zu besseren Ergebnissen führen.

Die sogenannte astigmatische Keratotomie (AK) wird seltener eingesetzt. Dabei wird die mit einem Laser oder Diamantmesser dort eingeschnitten, wo sie sich am stärksten krümmt. Die Krümmung soll dadurch abflachen und die Stabsichtigkeit abnehmen. Häufig ist danach noch ein zweiter Eingriff mit einem der anderen Verfahren nötig, um Feinkorrekturen vorzunehmen.

Wann kommt ein Laser-Eingriff infrage?

Fachleute empfehlen einen Laser-Eingriff nur unter den folgenden Voraussetzungen:

  • Die Stabsichtigkeit hat sich in den letzten zwölf Monaten nicht mehr deutlich verändert hat.
  • Der Sehfehler ist nicht stärker als 5 Dioptrien – denn sonst ist das Risiko für Nebenwirkungen höher und er wird häufiger nicht vollständig korrigiert. Wenn über die höheren Risiken aufgeklärt wurde, kann man sich aber auch noch bei bis zu 6 Dioptrien für einen der Eingriffe (außer SMILE) entscheiden.
  • Es liegen keine Erkrankungen vor, die gegen einen Eingriff sprechen. Dazu zählen ein Grauer Star mit Seheinschränkungen, ein Grüner Star mit stark eingeschränktem Gesichtsfeld und die feuchte Makuladegeneration, aber auch bestimmte Hornhauterkrankungen oder eine gestörte Wundheilung.

Für eine LASIK und SMILE ist wichtig, dass die nicht zu dünn ist.

Die Eingriffe werden in der Regel nur bei Erwachsenen gemacht. Für Kinder und Jugendliche kommen sie nur ausnahmsweise infrage, wenn Brille oder Kontaktlinsen nicht ausreichend helfen. Denn bei ihnen wachsen die Augen noch, wodurch sich die Brechkraft verändert. Auch für Schwangere und Stillende eignet sich der Eingriff nicht, weil unter anderem Wassereinlagerungen die Form ihrer vorübergehend beeinflussen können.

Die astigmatische Keratotomie (AK) wird vor allem eingesetzt, wenn die für einen der üblichen Laser-Eingriffe zu stark gekrümmt ist oder etwa ein Grauer Star dagegenspricht. Bei bestimmten Hornhauterkrankungen ist die AK allerdings ebenfalls nicht möglich.

Wie läuft ein Laser-Eingriff ab?

Der Eingriff findet meist in einer Klinik oder augenchirurgischen Praxis statt. Dort werden einige Tage vorher die Augen gründlich untersucht. Dabei wird auch bestimmt, wie dick die ist und wie sie geformt ist. Es ist wichtig, mindestens 1 Wochen vor den Untersuchungen keine weichen Kontaktlinsen und mindestens 2 Wochen vorher keine harten Kontaktlinsen mehr zu tragen. Denn sie können die vorübergehend verformen.

Die Augen werden mit Tropfen betäubt, aber man bleibt während des Eingriffs für gewöhnlich wach. Normalerweise spürt man dann nur einen leichten Druck auf den Augen. Auf Wunsch kann man aber auch ein Beruhigungsmittel bekommen. Mit einem sogenannten Lidöffner werden die Augenlider auseinandergehalten.

Der weitere Ablauf unterscheidet sich je nach Verfahren:

  • LASIK: Hierbei trennt die Chirurgin oder der Chirurg zunächst mittig einen Teil der Hornhautoberfläche mit einer kleinen Klinge oder einem Laser ab und klappt ihn wie einen Deckel (Flap) um. So wird das darunterliegende Hornhautgewebe freigelegt. Dieses wird per Laser minimal abgeschliffen, um die zu „glätten“. Danach wird die Hornhautoberfläche zurückgeklappt. Sie wächst innerhalb weniger Tage von selbst wieder an.
  • PRK: Bei der PRK werden die Zellen der obersten Hornhautschicht () mit einem speziellen Instrument abgeschabt. Das darunterliegende Gewebe kann dann gelasert werden. Das wächst innerhalb einiger Tage wieder nach.
  • LASEK: Diese Methode funktioniert ähnlich wie die PRK. Allerdings wird das nicht entfernt, sondern zur Seite geschoben und nach dem Lasern zurückgelegt. Es wächst in den nächsten Tagen von selbst wieder zusammen.
  • SMILE: Mithilfe des Lasers wird unter der Hornhautoberfläche ein dünnes Gewebescheibchen abgetrennt. Über einen kleinen, seitlichen Schnitt wird es dann entnommen, um Unebenheiten der Hornhautoberfläche auszugleichen.
  • AK: Mit einem Laser oder Diamantmesser werden meist 1 oder 2 bogenförmige Schnitte in die gemacht.

Die Eingriffe dauern nur einige Minuten. Nach einer kurzen Ruhepause von meist etwa 30 bis 45 Minuten kann man sich abholen und nach Hause bringen lassen.

Welche Risiken haben die Laser-Eingriffe?

Je nach Art des Eingriffs haben viele Menschen nach dem Lasern zunächst Beschwerden wie Schmerzen, ein Fremdkörpergefühl, brennende oder tränende Augen. Studien zufolge scheinen die Schmerzen bei einer PRK in den ersten Tagen meist stärker zu sein, weil das großflächiger beschädigt ist. Solche Beschwerden sind aber unbedenklich und gehen meist innerhalb einiger Tage vorüber.

Zu weiteren Nebenwirkungen zählen:

  • trockene Augen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Sehen von hellen Kränzen (Halos) rund um Lichtobjekte
  • kontrastarme Sicht wie durch einen Nebelschleier (Haze)

Dadurch wird die Dämmerungs- und Nachtsicht beeinträchtigt – das kann zum Beispiel beim Autofahren im Dunkeln Schwierigkeiten bereiten. Diese Beschwerden gehen jedoch meist innerhalb einiger Monate zurück.

Bei LASIK sind außerdem Komplikationen am umgeklappten Hornhautdeckel (Flap) möglich, die die Sicht beeinträchtigen. Wenn er beispielsweise nach dem Eingriff verrutscht oder leichte Falten bildet, kann dies zu einer irregulären Hornhautverkrümmung oder Doppelbildern führen. Außerdem kann das unter den Flap wachsen und Beschwerden wie eine verschwommene Sicht verursachen. Bei solchen Komplikationen kann eine weitere Operation nötig werden.

Selten kommt es zu Komplikationen, die das Sehen langfristig einschränken. Das können zum Beispiel Entzündungen, starke Narbenbildung oder Schnittfehler an der sein.

Wie häufig Komplikationen genau auftreten und ob sie bei den verschiedenen Verfahren unterschiedlich häufig vorkommen, lässt sich nicht zuverlässig sagen. Bisherige Studien deuten aber darauf hin, dass LASIK, PRK und LASEK hier ähnlich abschneiden. Zum Vergleich mit SMILE gibt es noch nicht so viele Studien, weil es das neueste Verfahren ist. Bei stärkerer Stabsichtigkeit ist das Risiko für Komplikationen höher. Langfristige Risiken der Verfahren sind allerdings nicht gut untersucht.

Mitunter wird die Stabsichtigkeit nicht ausreichend korrigiert – das kommt vor allem bei komplizierten oder starken Hornhautverkrümmungen vor. Der Sehfehler kann sich auch in den Wochen oder Monaten nach dem Eingriff wieder verschlechtern. Dann kann eine erneute Laserbehandlung infrage kommen.

Wann kommt eine Linsen-Operation infrage?

Ein operativer Eingriff an der Augenlinse kann eine Alternative sein, wenn ein Laser-Eingriff nicht möglich ist – zum Beispiel bei sehr starker Stabsichtigkeit oder bestimmten Hornhauterkrankungen. Bei dem Eingriff wird eine künstliche in das Auge gesetzt, die wie eine Kontaktlinse wirkt: Sie hat eine passende Form und Stärke und sorgt dafür, dass das Licht richtig gebrochen wird.

Man unterscheidet zwei Methoden:

  • Linsen-Implantation (IOL = intraokulare ): Dabei wird eine künstliche zusätzlich zur körpereigenen eingesetzt. Diese Methode ist vor allem für jüngere Menschen geeignet.
  • Linsen-Austausch: Hierbei wird die körpereigene durch eine künstliche ersetzt. Weil das Auge diese starre nicht „auf nah“ stellen kann, braucht man danach eine Lesebrille. Um dies zu vermeiden, kann eine Mehrstärken-Linse eingesetzt werden, die zugleich die Alterssichtigkeit korrigiert. Der Linsen-Austausch kommt eher bei Menschen ab Mitte 40 zum Einsatz, die bereits zusätzlich alterssichtig sind.

Die Eingriffe kommen in der Regel nur bei stabiler Brechkraft infrage und sind daher bei Kindern nicht möglich, da ihre Augen noch wachsen. Auch für Schwangere und Stillende werden Linsen-Operationen nicht empfohlen, unter anderem weil sich in dieser Zeit die Form der zeitweise verändern kann.

Bei manchen Vorerkrankungen ist eine Linsen-Implantation nicht möglich, zum Beispiel bei einem Grünen Star mit stark eingeschränktem Gesichtsfeld. Auch Schäden an der , zum Beispiel durch Erkrankungen oder Verletzungen, sprechen gegen diese Operation. Ein Linsen-Austausch bleibt trotzdem häufig möglich.

Wie läuft die Linsen-Operation ab?

Die Operation findet meist in einer Klinik oder augenchirurgischen Praxis statt. In den Tagen vor dem Eingriff werden dort die Augen gründlich untersucht.

Damit man während der Operation keine Schmerzen hat, werden die Augen zunächst mit Tropfen betäubt – manchmal bekommt man zusätzlich eine betäubende Spritze unterhalb des Auges. Auf Wunsch kann man auch ein Beruhigungsmittel bekommen – oder eine . Während der Operation werden die Augenlider mit einem sogenannten Lidöffner auseinandergehalten.

Der weitere Ablauf hängt vom Verfahren ab:

  • Linsen-Implantation: Hierfür ist ein kleiner Schnitt in der nötig. Durch diesen wird eine künstliche in das Auge geführt und hinter oder vor der Regenbogenhaut (Iris) platziert.
  • Linsen-Austausch: Zunächst wird die körpereigene zerkleinert – meist per Ultraschall, manchmal auch mit einem speziellen Laser. Durch einen kleinen Schnitt am Rand der wird sie dann abgesaugt. An ihren Platz wird die künstliche eingebracht.

Beide Eingriffe dauern einige Minuten. Nach wenigen Stunden ist es möglich, wieder nach Hause zu gehen – man sollte sich aber abholen lassen. Der Schnitt in der ist meist so klein, dass er nicht genäht werden muss und innerhalb weniger Wochen von selbst heilt.

Fachleute empfehlen, beide Augen nicht am selben Tag operieren zu lassen, sondern dazwischen ein paar Tage zu warten – für den Fall, dass Komplikationen auftreten.

Welche Komplikationen können auftreten?

Bei starker Stabsichtigkeit geht eine Linsen-Operation seltener mit Nebenwirkungen einher als ein Laser-Eingriff. Dennoch können manchmal Blutungen oder Wundheilungsstörungen auftreten. Die künstliche kann sich auch verschieben. Wird die verletzt, kann sie sich auch weiter verkrümmen. Zudem kann die Sicht in der Dämmerung weiter beeinträchtigt werden – man ist dann zum Beispiel sehr lichtempfindlich oder nimmt um Lichtquellen herum helle Kränze (Halos) wahr. Solche Komplikationen haben zwar meist keine bleibenden Folgen. Sie können aber das Sehen vorübergehend verschlechtern und weitere Behandlungen nach sich ziehen.

Es kann sein, dass die Stabsichtigkeit nicht optimal korrigiert werden kann – vor allem, wenn sie sehr kompliziert oder stark ausgeprägt ist. Dann kann möglicherweise eine anschließende Laser-Behandlung helfen.

Weitere mögliche Komplikationen einer Linsen-Operation sind:

  • Trübung der körpereigenen Augenlinse (Grauer Star) – oder hinter der künstlichen (Nachstar). Dabei kommt es zu einem schleichenden Sehverlust.
  • Verletzung der Regenbogenhaut, wodurch die dauerhaft weitgestellt ist. Man sieht auf dem betroffenen Auge verschwommen und ist lichtempfindlicher.
  • des Auges – diese zeigt sich durch Augenschmerzen und -rötung, eine Schwellung oder starke Sehverschlechterung.
  • Netzhautablösung – dabei treten verschiedene Sehstörungen auf wie Lichtblitze, helle Schlieren, dunkle Flecken oder Schatten im Sichtfeld. Es kann auch zum Sehverlust auf einem Auge kommen.
  • plötzliche Erhöhung des Augeninnendrucks (Glaukomanfall). Das ist eine seltene Form des Grünen Stars. Anzeichen sind plötzliche, starke Augenschmerzen und -rötung, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, manchmal auch Sehverlust.

Wichtig ist:

Bei Anzeichen für eine , Netzhautablösung oder einen Glaukomanfall sofort eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufsuchen. Ohne rasche Behandlung kann es sonst zur Erblindung auf dem betroffenen Auge kommen.

Wie häufig Komplikationen bei einer Linsen-Operation genau auftreten, lässt sich nicht zuverlässig sagen.

Was ist nach einem Laser-Eingriff und einer Linsen-Operation zu beachten?

In den ersten Tagen sieht man zunächst schlechter, weil das Auge noch gereizt ist. Die Sehfähigkeit kann in den ersten Wochen noch schwanken, bis sich das Auge eingestellt hat.

Nach einer PRK oder LASEK trägt man für einige Tage schützende Kontaktlinsen (Verbandskontaktlinsen), nach einer Linsen-Operation wird stattdessen oft ein Augenverband verwendet. Nach einer LASIK und SMILE trägt man nur eine Augenklappe zum Schlafen. In den ersten Tagen nach dem Eingriff ist es wichtig, die Augen nicht zu reiben, damit sie gut heilen. Beim Duschen oder Haarewaschen sollten Wasser, Shampoo und Seife nicht in die Augen geraten. Körperliche Anstrengung sollte man für etwa eine Woche vermeiden.

Je nach Eingriff verwendet man danach etwa 1 bis 4 Wochen lang entzündungshemmende Augentropfen. Bei Bedarf können Tränenersatzmittel helfen, die Augen feucht zu halten.

In den nächsten Tagen und Wochen wird in mehreren Kontrolluntersuchungen geschaut, ob die Augen gut verheilen. Nach einer Linsen-Operation ist es ratsam, die Augen langfristig etwa einmal jährlich kontrollieren zu lassen.

Je nach Arbeitsplatz ist man für etwa eine Woche nach dem Eingriff nicht arbeitsfähig. Wer im Beruf viel sitzt, kann meist schnell wieder arbeiten – bei körperlich anstrengenden Berufen oder wenn man im Job viel lesen muss, kann das etwas länger dauern. Da der Eingriff nicht medizinisch notwendig ist, kann man sich jedoch nicht krankschreiben lassen, sondern muss sich freinehmen. Autofahren ist meist nach wenigen Tagen wieder möglich – das hängt aber vom Heilungsverlauf ab. Am besten bespricht man dies mit der Augenärztin oder dem Augenarzt.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Eingriffe?

Die Kosten für einen Laser-Eingriff oder eine Linsen-Operation werden nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen, weil sie nicht als medizinisch notwendig gelten. Wie viel sie kosten, unterscheidet sich stark. Je nach Methode, Klinik und Einzelfall können die Kosten pro Auge zwischen mehreren Hundert und mehreren Tausend Euro betragen.

Auch Aufklärungsgespräche, Vor- und Nachuntersuchungen muss man selbst bezahlen.

Falls Komplikationen auftreten und behandelt werden müssen, trägt die Krankenkasse jedoch die Kosten dafür.

Asif MI, Bafna RK, Mehta JS et al. Complications of small incision lenticule extraction. Indian J Ophthalmol 2020; 68(12): 2711-2722.

Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA), Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). Bewertung und Qualitätssicherung refraktiv-chirurgischer Eingriffe durch die DOG und den BVA – KRC-Empfehlungen: Stand Juni 2022. [Evaluation and quality assurance of refractive surgical interventions by the DOG and the BVA – Recommendations of the Committee of Refractive Surgery: Status June 2022]. Ophtalmologie 2023; 120(6): 633-644.

Lang GK. Augenheilkunde. Stuttgart: Thieme; 2014.

Li SM, Kang MT, Wang NL, Abariga SA. Wavefront excimer laser refractive surgery for adults with refractive errors. Cochrane Database Syst Rev 2020; (12): CD012687.

Li SM, Zhan S, Li SY et al. Laser-assisted subepithelial keratectomy (LASEK) versus photorefractive keratectomy (PRK) for correction of myopia. Cochrane Database Syst Rev 2016; (2).

Pschyrembel Online. Intraokularlinse (IOL). 2020.

Shortt AJ, Allan BD, Evans JR. Laser-assisted in-situ keratomileusis (LASIK) versus photorefractive keratectomy (PRK) for myopia. Cochrane Database Syst Rev 2013; (1).

Tsatsos M, Giachos I, Prousali E et al. Something to SMILE about. Is small incision lenticule extraction (SMILE) ready to become the gold standard in laser refractive surgery? No. Eye 2024; 38: 633-635.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Seite kommentieren

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung entweder über das Formular oder über gi-kontakt@iqwig.de. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Wir haben Hinweise zu Beratungsangeboten für Sie zusammengestellt.

Über diese Seite

Erstellt am 11. September 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.