Olaparib (Lynparza) in Kombination mit Durvalumab (Imfinzi) bei Gebärmutterkrebs als Erhaltungstherapie

Einleitung

Olaparib (Handelsname Lynparza) ist in Kombination mit Durvalumab (Handelsname Imfinzi) seit August 2024 für Frauen mit fortgeschrittenem oder wieder aufgetretenem Endometriumkarzinom zugelassen. Die Kombination kann eingesetzt werden, wenn der Krebs während der Ersttherapie mit Durvalumab in Kombination mit Carboplatin und Paclitaxel nicht fortgeschritten ist.

Ein Endometriumkarzinom, auch Gebärmutter- oder Gebärmutterschleimhautkrebs genannt, entsteht durch veränderte Zellen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die die Innenwand der Gebärmutter auskleidet.

Jüngere Frauen, die noch nicht in den Wechseljahren sind, erkranken sehr selten. In einem frühen Stadium können vor der Menopause Zwischenblutungen, nach der Menopause erneute Blutungen auftreten. Schreitet der Krebs fort, kann es unter anderem zu eitrigem Ausfluss, regelmäßigen Unterleibsschmerzen oder auch Blut im Urin oder Stuhl kommen. Gebärmutterkrebs wird in der Regel operiert, ergänzend kann eine infrage kommen. Ist der Krebs fortgeschritten, wird zusätzlich eine eingesetzt.

Olaparib in Kombination mit Durvalumab wird bei Frauen mit Endometriumkarzinom angewendet, bei denen die sogenannte Mismatch-Reparatur (MMR) nicht gestört ist. Bei einer funktionierenden Mismatch-Reparatur (mismatch repair proficiency [pMMR]) werden Fehler beim Vervielfältigen des Erbguts in den Krebszellen korrigiert. Dadurch wird die Anhäufung von Mutationen im Tumorgewebe verhindert.

Durvalumab soll die T-Zellen der Immunabwehr aktivieren, die Krebszellen anzugreifen und so das Wachstum zu hemmen. Olaparib hemmt verschiedene Eiweißstoffe, die das Krebswachstum beeinflussen.

Anwendung

Olaparib ist als 100-mg- und 150-mg-Tablette verfügbar. Die empfohlene Dosis beträgt 300 mg (zwei 150-mg-Tabletten) zweimal täglich. Durvalumab wird in einer Dosierung von 1500 mg alle 4 Wochen als gegeben. Die dauert etwa eine Stunde.

Die wird beendet, wenn die Erkrankung fortschreitet oder zu starke Nebenwirkungen auftreten.

Andere Behandlungen

Bei Frauen mit Endometriumkarzinom, die mit Carboplatin plus Paclitaxel behandelt wurden, kommt danach abwartendes Beobachten infrage. Das heißt, die Frauen werden regelmäßig untersucht und bei einem Wiederauftreten der Erkrankung behandelt.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2024 geprüft, ob Olaparib als Erhaltungstherapie für Frauen mit Endometriumkarzinom und pMMR im Vergleich zu der Standardtherapie und abwartendem Beobachten Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Die Erhaltungstherapie mit Olaparib ist Teil einer Gesamttherapie, bestehend aus einer mit Durvalumab plus Carboplatin plus Paclitaxel und der folgenden Erhaltungstherapie mit Durvalumab plus Olaparib. Diese Gesamttherapie wurde 2024 vom IQWiG bewertet.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Olaparib (Lynparza) in Kombination mit Durvalumab (Imfinzi).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Olaparib (Endometriumkarzinom, pMMR; Erhaltungstherapie in Kombination mit Durvalumab) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A24-88. 28.11.2024. (IQWiG-Berichte; Band 1993); DOI: 10.60584/A24-88.

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Über diese Seite

Erstellt am 16. Dezember 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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