Einleitung
Olaparib (Handelsname Lynparza) ist seit November 2020 als Einzeltherapie für Männer mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakrebs mit BRCA1- oder 2-Mutation zugelassen, die mit einer Hormonblockade behandelt werden und deren Krebs trotz Behandlung fortschreitet. Seit Dezember 2022 kann der Wirkstoff auch in Kombination mit Abirateron und Prednison oder Prednisolon eingesetzt werden, wenn keine Chemotherapie infrage kommt. In dieser Situation kommt Olaparib auch infrage, wenn keine BRCA-Mutation vorliegt.
Bei Prostatakrebs benötigen die Krebszellen männliche Geschlechtshormone, um zu wachsen. Das wichtigste Hormon ist Testosteron. Die Blockade der Testosteronproduktion in den Hoden ist eine Möglichkeit, um das Fortschreiten eines Prostatakrebses zu verlangsamen. Wenn der Krebs trotz dieser Hormonblockade weiterwächst, sprechen Fachleute von einem „hormonrefraktären“ oder auch „kastrationsresistenten“ Prostatakarzinom. Bei metastasiertem Prostatakrebs haben sich bereits Tumor-Absiedlungen in anderen Körperbereichen gebildet, sodass eine Heilung nicht mehr möglich ist.
Prostatakrebs kann durch Veränderungen im Erbgut der Zellen (Mutationen) verursacht werden. Sie betreffen bei einigen Männern die Gene BRCA-1 oder BRCA-2. Die Abkürzung „ BRCA“ steht für „Breast Cancer Gene“ (englisch für „Brustkrebsgen“). Männer mit verändertem BRCA-Gen erkranken häufiger und auch in jüngeren Jahren an Krebs als Männer ohne diese Genveränderung.
Der Wirkstoff Olaparib soll das Wachstum der Krebszellen hemmen.