Einleitung
Olaparib (Handelsname Lynparza) ist seit Juli 2020 zur Behandlung von metastasiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) zugelassen. Es kommt für Erwachsene infrage, deren Krebs nach einer mindestens 16-wöchigen Behandlung mit einer platinbasierten Chemotherapie nicht fortgeschritten ist.
Die Bauchspeicheldrüse hat zwei Funktionen:
- Im exokrinen Gewebe stellen die Drüsenzellen Verdauungssäfte für den Darm her.
- Im endokrinen Gewebe werden die Hormone Insulin und Glukagon gebildet. Sie regulieren den Blutzuckerspiegel.
Bei 95 von 100 Betroffenen entsteht Bauchspeicheldrüsenkrebs im exokrinen Gewebe und wird als Adenokarzinom bezeichnet.
Im frühen Erkrankungsstadium verursacht Bauchspeicheldrüsenkrebs meist keine oder unspezifische Beschwerden, beispielsweise Druck im Oberbauch oder Rückenschmerzen, und wird dadurch bei den meisten Betroffenen erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Bei metastasiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs haben sich bereits Tumor-Absiedlungen in anderen Körperbereichen gebildet, sodass eine Heilung nicht mehr möglich ist.
Der Krebs kann durch Veränderungen im Erbgut der Zellen (Mutationen) verursacht werden. Sie betreffen bei einigen Personen die Gene BRCA-1 oder BRCA-2. Die Abkürzung „ BRCA“ steht für „Breast Cancer Gene“ (englisch für „Brustkrebsgen“). Personen mit verändertem BRCA-Gen erkranken häufiger und auch in jüngeren Jahren an Krebs als Personen ohne diese Genveränderung.
Olaparib soll bei Personen mit Adenokarzinom mit veränderten BRCA-1- oder BRCA-2-Genen verschiedene Eiweißstoffe hemmen, die das Krebswachstum beeinflussen.