Olaparib (Lynparza) bei Eierstockkrebs

Einleitung

Olaparib (Handelsname Lynparza) ist seit Juni 2019 für Frauen mit hochgradigem epithelialen Eierstockkrebs, Eileiterkrebs oder primärem Bauchfellkrebs zugelassen. Es kommt seitdem für Patientinnen mit einem verändertem BRCA-Gen, deren Tumor auf eine Erstbehandlung mit einer platinbasierten anspricht, infrage.

Eierstockkrebs wird durch Veränderungen im Erbgut der Zellen (Mutationen) verursacht. Sie betreffen bei einigen Frauen die Gene BRCA-1 oder BRCA-2, die auch beim Brustkrebs eine Rolle spielen. Die Abkürzung „“ steht für „Breast Cancer Gene“ (englisch für „Brustkrebsgen“).

Weil anfangs keine oder nur unspezifische Beschwerden auftreten, bleibt Eierstockkrebs häufig lange unbemerkt. Wenn der Krebs dann diagnostiziert wird, ist er meist schon fortgeschritten. Ein fortgeschrittener Eierstockkrebs wird operativ entfernt. Gewöhnlich schließt sich eine platinhaltige Chemotherapie an. Dies wird „Erhaltungstherapie“ genannt.

Olaparib hemmt verschiedene Eiweißstoffe, die das Krebswachstum beeinflussen.

Anwendung

Olaparib gibt es als Hartkapsel (50 mg Olaparib) und als Tablette in zwei Dosierungen (100 und 150 mg). Kapseln und Tabletten dürfen nicht beliebig ausgetauscht werden.

  • Kapseln: Es werden zweimal täglich acht Kapseln eingenommen. Dies entspricht einer Tagesdosis von 800 mg Olaparib.
  • Tabletten: Es werden zweimal täglich zwei Tabletten mit 150 mg Olaparib eingenommen. Die Tagesdosis entspricht 600 mg Olaparib. Wenn die Dosis verringert werden soll, können geringer dosierte Tabletten mit 100 mg Olaparib verwendet werden.

Andere Behandlungen

Für Frauen mit hochgradigem epithelialen Eierstockkrebs kommt nach der als Erhaltungstherapie Niraparib infrage.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat zuletzt 2023 geprüft, ob Olaparib für Frauen mit fortgeschrittenem, hochgradig epithelialen Eierstockkrebs mit einem veränderten BRCA-Gen, deren Tumor auf eine Erstbehandlung mit einer platinbasierten anspricht, im Vergleich zu Niraparib Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis des Gutachtens und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Olaparib (Lynparza).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Olaparib (Ovarialkarzinom; Erstlinie Erhaltung) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V (Ablauf Befristung). Dossierbewertung; Auftrag A23-32. 15.06.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1575).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 03. Juli 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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