Einleitung
Niraparib (Handelsname Zejula) ist seit November 2017 für Frauen mit fortgeschrittenem hochgradigem epithelialen Ovarialkarzinom zugelassen. Es kommt seitdem für Patientinnen infrage, die bereits zwei platinbasierte Chemotherapie erhalten haben und bei denen ein später Rückfall aufgetreten ist. Seit Oktober 2020 ist Niraparib auch für Frauen mit fortgeschrittenem hochgradigem epithelialen Ovarialkarzinom ohne Rückfall zugelassen, die bereits eine platinbasierte Chemotherapie erhalten haben. Der Wirkstoff kommt nur für vorbehandelte Frauen infrage, deren Tumor auf eine platinbasierte Chemotherapie angesprochen hat.
Bei einem Ovarialkarzinom können die Eierstöcke, die Eileiter oder auch das Bauchfell betroffen sein. Meist handelt es sich um Eierstockkrebs. Er wird durch Veränderungen im Erbgut der Zellen (Mutationen) verursacht. Weil anfangs keine oder nur unspezifische Beschwerden auftreten, bleibt Eierstockkrebs häufig lange unbemerkt. Wenn der Krebs dann diagnostiziert wird, ist er meist schon fortgeschritten. Ein fortgeschrittener Eierstockkrebs wird operativ entfernt. Gewöhnlich schließt sich eine platinhaltige Chemotherapie an. Kommt es zu einem Rückfall ( Rezidiv), unterscheiden Fachleute zwei Rezidivarten:
- Platinresistentes Rezidiv (frühes Rezidiv): Der Rückfall tritt innerhalb von 6 Monaten nach der Chemotherapie auf.
- Platinsensitives Rezidiv (spätes Rezidiv): Der Rückfall tritt 6 Monate oder noch später nach der Chemotherapie auf.
Niraparib hemmt verschiedene Eiweiße, die das Krebswachstum beeinflussen.