Monozyten

  • Monozyten zählen zu den weißen .
  • Sie sind ein wichtiger Teil des Immunsystems.
  • Als Fresszellen (Makrophagen) können sie im Gewebe aktiv werden.
  • Erhöhte Werte im Blut sind typisch, wenn der Körper gerade Krankheitserreger abwehren muss.

Was sind Monozyten?

Monozyten sind eine Unterform der weißen Blutkörperchen (). Sie machen aber nur weniger als 10 Prozent von ihnen aus.

Wie alle anderen Blutzellen werden Monozyten im gebildet. Von dort werden sie ins Blut abgegeben. Sie können für mehrere Tage mit dem Blut zirkulieren und wandern dann ins Gewebe. Dort können sie Wochen bis Monate verbleiben.

Monozyten haben wichtige Aufgaben bei der Abwehr von Krankheiten. Sie können körperfremde oder schädliche Stoffe, also zum Beispiel Krankheitserreger oder die Reste abgestorbener Körperzellen, in sich aufnehmen und abbauen. Sie werden deshalb auch Fresszellen genannt. Verlassen sie die Blutbahn, um ihre Aufgaben im Gewebe zu erfüllen, werden sie als Makrophagen bezeichnet.

Warum werden Monozyten bestimmt?

Monozyten werden meist im Rahmen einer speziellen Untersuchung der weißen bestimmt, dem sogenannten Differential-Blutbild. Es wird zum Beispiel gemacht, wenn in der Routine-Blutuntersuchung, dem kleinen Blutbild, auffällt, dass insgesamt zu viele oder zu wenige weiße im Blut sind.

Das Differential-Blutbild ermöglicht, die verschiedenen Untergruppen der weißen voneinander zu unterscheiden und zu bestimmen, in welchem Verhältnis sie zueinander im Blut vorhanden sind. Aus diesen Informationen können Ärztinnen und Ärzte ableiten, ob und welche Erkrankungen vorliegen könnten.

Werden die Ergebnisse von kleinem und Differential-Blutbild zusammengefasst, spricht man auch von einem großen Blutbild.

Um festzustellen, wie viele Monozyten vorhanden und wie sie beschaffen sind, nimmt die Ärztin oder der Arzt etwas Blut ab, in der Regel aus der Armvene.

Was sind die Normwerte?

Die Normwerte können sich von Labor zu Labor unterscheiden, da verschiedene Testverfahren eingesetzt werden. Daher gibt jedes Labor in seinem Bericht eigene Normwerte an. Als Orientierung können für die Monozyten im Blut folgende Werte dienen:

Einheiten Prozent der weißen im Blut (%) Zellen pro Mikroliter Blut (/µl)
Frauen über 18 Jahre 3 – 7 285 – 500
Männer über 18 Jahre 3 – 7 285 – 500

Die Anzahl kann aber je nach Alter schwanken: Bei Kindern gilt zum Beispiel ein Anteil bis 20 Prozent noch als normal.

Wichtig ist:

Von einem Laborwert allein lässt sich meist nicht auf eine Krankheit schließen. Erst im Zusammenhang mit anderen Werten, Symptomen und Untersuchungen ergibt sich ein klares Bild. Zudem haben auch gesunde Menschen manchmal Werte außerhalb des Normbereichs. Bevor man sich bei einer Abweichung Sorgen macht, sollte man die auffälligen Werte daher stets mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.

Was bedeuten erniedrigte Werte?

Weil Monozyten bei gesunden Menschen nur einen geringen Anteil an den weißen ausmachen, ist eine niedrige Zahl meistens ohne medizinische Bedeutung. Sind gar keine Monozyten zu finden, sind meist auch die anderen weißen Blutkörperchen-Unterformen nicht ausreichend im Blut vorhanden – Fachleute bezeichnen das als Leukozytopenie oder Leukopenie. Da dabei das geschwächt ist, ist der Körper anfälliger für Infektionen.

Mögliche Ursachen

Die Ursachen für eine Leukopenie sind vielfältig, etwa eine Störung der Blutbildung durch Veränderungen im , Nebenwirkungen von Medikamenten oder schwere Infektionskrankheiten. Auch Krebs und dessen Therapien können zu einer Leukopenie führen.

Was kann ich bei erniedrigten Werten tun?

Ist die Anzahl der Monozyten erniedrigt, ist es ratsam, sich mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen. Sie oder er kann erläutern, warum die Bestimmung dieser Zellen überhaupt gemacht wurde – und wie das Ergebnis zu möglicherweise vorhandenen Beschwerden, anderen Laborwerten und Befunden passt. So kann auch festgestellt werden, ob eine Behandlung nötig ist.

Wenn sich zum Beispiel herausstellt, dass sehr wenige Monozyten im Blut zu finden sind, aber sonst alles in Ordnung ist, muss in der Regel nichts unternommen werden.

Was bedeuten erhöhte Werte?

Eine erhöhte Anzahl von Monozyten ist unter anderem typisch für Infektionen mit bestimmten

Auch Autoimmunerkrankungen können zu erhöhten Monozyten-Werten führen.

Die Anzahl von Monozyten kann im Blut auch erhöht sein, weil sie bei bestimmten Varianten von Blutkrebs (Leukämie) ungehemmt im gebildet werden und massenhaft ins Blut ausgeschwemmt werden.

Was kann ich bei erhöhten Werten tun?

Ist die Anzahl der Monozyten erhöht, ist es ratsam, sich mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen. Sie oder er kann erläutern, warum diese Zellen überhaupt bestimmt wurden – und wie das Ergebnis zu möglicherweise vorhandenen Beschwerden, anderen Laborwerten und Befunden passt.

Wenn der Verdacht besteht, dass für die erhöhte Monozyten-Zahl eine bestimmte verantwortlich ist, können sich zum Beispiel Tests auf den Erreger anschließen. Je nachdem, um welche es sich handelt, kann gegebenenfalls mit Medikamenten behandelt werden – etwa mit einem Antibiotikum. Ist eine Leukämie die Ursache, kommen verschiedene Krebstherapien infrage.

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Erstellt am 09. Juli 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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