Mit einer starken Periode im Alltag umgehen

Foto von Frau beim Yoga

Eine starke Menstruation kann belastend sein. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten, im Alltag besser damit zurechtzukommen.

Wer eine starke Menstruation hat, fühlt sich während und kurz nach der Monatsblutung oft schlapp und müde. Dann kann es schwerfallen, den Anforderungen des Tages gerecht zu werden – ob zu Hause oder bei der Arbeit. Selbst Aktivitäten und Hobbys, die normalerweise Freude bereiten, können zur Last werden. Wenn Binden oder Tampons auch nachts oft gewechselt werden müssen, stört das den Schlaf. Zudem kann eine starke Menstruation mit Unterleibsschmerzen oder Krämpfen einhergehen.

Es sind aber nicht nur die körperlichen Beschwerden, die vielen Frauen zu schaffen machen: Eine starke Regelblutung kann peinlich, störend (auch beim Sex), manchmal angsteinflößend oder auch eklig sein. Manche haben das Gefühl, regelrecht „auszulaufen“, oder es ist ihnen unangenehm, zu spüren, wie das Blut aus ihnen herausfließt. Eine Blutung mit vielen Blutklumpen kann ebenfalls unangenehm sein.

Manche Mädchen und Frauen fühlen sich an Tagen mit besonders starker Blutung zu Hause am sichersten. Viele treiben zum Beispiel weniger Sport, verzichten auf Ausflüge oder Feiern. Andere gehen trotzdem ihren gewohnten Aktivitäten nach. Dabei ist es den meisten vor allem wichtig, als peinlich empfundene Situationen zu vermeiden.

Bewegung und Ernährung

Wenn die Tage mit starker Blutung sehr anstrengend sind, kann man versuchen, den Alltag in dieser Zeit etwas ruhiger angehen zu lassen. Einige Frauen empfinden Entspannungstechniken oder Yoga als hilfreich, um zur Ruhe zu kommen und Anspannung abzubauen. Anderen hilft viel Bewegung, ihre Beschwerden zu lindern.

Frauen mit starker Regelblutung wird oft empfohlen, sich anders zu ernähren: So sollen bestimmte Fettsäuren, oder Ballaststoffe helfen. Dass eine Ernährungsumstellung starke Blutungen abschwächen oder die Beschwerden lindern kann, ist jedoch nicht belegt. Dies gilt auch für sportliche Aktivitäten, pflanzliche Präparate oder .

Eisenreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse und Vollkornbrot können allerdings helfen, einer Blutarmut vorzubeugen.



Tipps für den Alltag

Viele Frauen vergewissern sich bei Unternehmungen, dass immer eine Toilette in der Nähe ist, falls ein Tampon- oder Bindenwechsel dringend wird. Eine Möglichkeit ist auch, an den Tagen mit besonders starker Blutung Tampons oder Menstruationstasse mit Binden oder Periodenunterwäsche zu kombinieren. Immer einige Hygieneartikel am Arbeitsplatz oder in der Handtasche aufzubewahren, kann Sicherheit geben, falls man vergisst, sie mitzunehmen.

Dunkle Hosen und Röcke zu tragen, kann die Sorge nehmen, dass Blutflecken auf der Kleidung auffallen. Wenn in der Nacht manchmal etwas Blut auf die Bettwäsche oder Matratze gelangt, kann eine zusätzliche Unterlage Abhilfe schaffen – etwa ein Handtuch oder eine wasserdichte Vorlage.

Unterstützung durch andere

Manchmal nehmen Menschen in Familie, Freundeskreis und am Arbeitsplatz, aber auch Ärztinnen und Ärzte Menstruationsbeschwerden nicht ernst. Doch erhebliche Beschwerden und Blutverlust sind nichts, was man als „natürlich“ hinnehmen muss.

Umso wichtiger ist es, sich und andere gut zu informieren – und die Ursache für die starke Periode ärztlich abklären zu lassen. Denn auch wenn die Menstruation zum Leben dazugehört: Wenn eine starke Regelblutung das Wohlbefinden beeinträchtigt oder Sorgen bereitet, gibt es Möglichkeiten zur Behandlung. Sie können Linderung verschaffen und helfen, besser mit Beschwerden umzugehen. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen beispielsweise hormonelle Mittel, Schmerzmittel, blutungshemmende Medikamente oder eine Operation der Gebärmutter.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

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Aktualisiert am 04. Dezember 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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