Einleitung
Midostaurin (Handelsname Rydapt) ist seit September 2017 für Erwachsene mit einer neu diagnostizierten akuten myeloischen Leukämie (AML) mit einer Mutation des FLT3-Gens zugelassen. Es wird mit anderen Wirkstoffen kombiniert.
Die AML ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der sich unreife Vorläuferzellen (Blasten) unkontrolliert vermehren und vom Knochenmark ins Blut übertreten. Durch die unkontrollierte Bildung der Blasten wird die normale Blutbildung im Knochenmark unterdrückt. Folge ist ein Mangel an Blutplättchen ( Thrombozyten), sowie roten und weißen Blutzellen ( Erythrozyten und Leukozyten).
Bei der AML gibt es häufig einen Defekt des FLT3-Gens (FMS-like-Tyrosine-Kinase-Gen). Eine FLT3-Mutation führt zu einer unkontrollierten Vermehrung der Krebszellen.
Eine AML schreitet, im Gegensatz zu der chronischen Form, schnell voran und verursacht innerhalb weniger Wochen Symptome wie Abgeschlagenheit, Infektanfälligkeit durch ein stark geschwächtes Immunsystem, Blutarmut ( Anämie) und Blutgerinnungsstörungen. Es kommt zu Blutergüssen oder Schleimhautblutungen. Das Risiko, an der akuten Form zu erkranken, steigt mit dem Alter an: Die Patientinnen und Patienten sind meist über 60 Jahre.
Midostaurin soll die Vermehrung der Krebszellen hemmen und so den Krebs aufhalten.