MCHC (Mittlere korpuskuläre Hämoglobin-Konzentration)

  • Die MCHC ist die durchschnittliche Hämoglobin-Konzentration der roten .
  • Sie hilft, die Ursache einer herauszufinden – ist aber allein wenig aussagekräftig.
  • Meist wird mit der MCHC abgeschätzt, ob die anderen Blutwerte plausibel sind.
  • Die MCHC verändert sich in der Regel kaum.
  • Selten können Störungen der Blutbildung zu Abweichungen führen.

Was ist die MCHC?

Die mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration wird meist als MCHC (vom englischen mean corpuscular hemoglobin concentration) abgekürzt. Die MCHC gibt die durchschnittliche Konzentration von Hämoglobin in den roten Blutkörperchen an. Sie lässt sich aus dem Verhältnis des Gesamt-Hämoglobins zum Hämatokrit berechnen.

Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff, der den roten ihre Farbe verleiht. Er kann Sauerstoff und Kohlendioxid binden. So ermöglicht er den roten , den Sauerstoff aus der Atemluft von der Lunge in alle Organe des Körpers zu transportieren. Die roten transportieren dann das Kohlendioxid aus dem Körper in die Lunge, wo es wieder gegen Sauerstoff ausgetauscht wird.

Warum wird die MCHC bestimmt?

Die MCHC wird standardmäßig als Teil des kleinen und großen Blutbilds bestimmt, zum Beispiel um anhaltende Beschwerden abzuklären. Dieser Messwert hilft der Ärztin oder dem Arzt hauptsächlich dabei, die Ursache einer () herauszufinden.

Der Wert wird gemeinsam mit dem MCV und dem MCH bestimmt. Die MCHC entspricht dem Verhältnis dieser beiden Werte. Man bezeichnet diese drei Werte auch als Erythrozyten-Indizes. Zusammengenommen erlauben sie einen genauen Blick auf die roten (Erythrozyten).

Um den Wert zu bestimmen, nimmt die Ärztin oder der Arzt etwas Blut ab, in der Regel aus der Armvene.

Was sind die Normwerte?

Die Normwerte können sich von Labor zu Labor unterscheiden, da verschiedene Testverfahren eingesetzt werden. Daher gibt jedes Labor in seinem Bericht eigene Normwerte an. Als Orientierung können folgende Werte dienen:

Einheiten Gramm pro Deziliter (g/dl) Gramm pro Liter (g/l)
Frauen über 18 33 – 36 330 – 360
Männer über 18 33 – 36 330 – 360

Wichtig ist:

Von einem Laborwert allein lässt sich meist nicht auf eine Krankheit schließen. Erst im Zusammenhang mit anderen Werten, Symptomen und Untersuchungen ergibt sich ein klares Bild. Zudem haben auch gesunde Menschen manchmal Werte außerhalb des Normbereichs. Bevor man sich bei einer Abweichung Sorgen macht, sollte man die auffälligen Werte daher stets mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.

Was bedeuten erniedrigte Werte?

Ist die MCHC erniedrigt, ist die Herstellung der roten gestört.

Mögliche Ursachen

Ursache kann zum Beispiel ein Eisenmangel sein. Auch angeborene Störungen der Hämoglobin-Bildung wie bei einer Thalassämie können zu einer geringeren MCHC führen.

Die MCHC kann bei vielen Erkrankungen der Blutbildung trotzdem im Normbereich liegen. Der Wert ist deshalb nicht so aussagekräftig wie die anderen Erythrozyten-Indizes MCH und MCV. Ärztinnen und Ärzte schätzen mit der MCHC eher ab, ob die anderen Blutwerte plausibel sind.

Was kann ich bei erniedrigten Werten tun?

Zunächst einmal ist wichtig: Die MCHC ist allein nicht aussagekräftig. Der Wert lässt sich nur zusammen mit den anderen beiden Erythrozyten-Indizes MCV und MCH und weiteren Blutwerten interpretieren. Es ist immer sinnvoll, die Ergebnisse von der Ärztin oder dem Arzt abklären zu lassen. Sie oder er kann dann herausfinden, woher die veränderten Werte kommen.

Bei einem Eisenmangel reicht es manchmal schon aus, auf mehr Eisen in der Ernährung zu achten oder entsprechende Ersatzpräparate zu nehmen. Nach einer Weile sollten die Blutwerte dann wieder im Normbereich liegen.

Was bedeuten erhöhte Werte?

Auch wenn die MCHC erhöht ist, ist das ein Hinweis, dass die Herstellung der roten gestört ist.

Mögliche Ursachen

Die MCHC ist bei bestimmten angeborenen Formen der erhöht, der Sichelzellanämie und der Kugelzellanämie. Diese sind jedoch selten. Bei beiden Erkrankungen sind die roten verformt und „verschleißen“ deshalb schneller.

Auch hier gilt aber: Die MCHC kann bei vielen Formen der im Normbereich liegen. Der Wert ist nicht so aussagekräftig wie die anderen beiden Erythrozyten-Indizes MCV und MCH.

Was kann ich bei erhöhten Werten tun?

Auch hier gilt: Aus der MCHC lassen sich nur Schlüsse ziehen, wenn sie gemeinsam mit anderen Blutwerten betrachtet wird. Da bei erhöhten Werten auch ernstzunehmende Erkrankungen dahinterstecken können, ist es sinnvoll, die Ergebnisse von der Ärztin oder dem Arzt abklären zu lassen. Sie oder er kann dann herausfinden, woher die Veränderung kommt und ob eine Behandlung nötig ist.

Böhm BO, Niederau C. Klinikleitfaden Labordiagnostik. München Urban und Fischer; 2021.

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Gesundheit.gv.at (Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs). Laborwerte-Tabelle. 2024.

Pschyrembel online. 2024.

Thomas L. Labor und Diagnose; Release 7. 2024.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Seite kommentieren

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung entweder über das Formular oder über gi-kontakt@iqwig.de. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Wir haben Hinweise zu Beratungsangeboten für Sie zusammengestellt.

Über diese Seite

Erstellt am 13. Mai 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.