Loncastuximab tesirin (Zynlonta) bei fortgeschrittenem B-Zell-Lymphom

Einleitung

Loncastuximab tesirin (Handelsname Zynlonta) ist seit Dezember 2022 für Erwachsene mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) oder hochmalignem B-Zell-Lymphom (HGBL) zugelassen. Das Arzneimittel kann eingesetzt werden, wenn mindestens zwei Therapien nicht ausreichend gegen den Krebs geholfen haben oder er wieder aufgetreten ist.

Das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom und das hochmaligne B-Zell-Lymphom gehören zu Krebserkrankungen des Lymphsystems, bei denen weiße (Lymphozyten) oder deren Vorstufen krankhaft verändert sind und sich unkontrolliert vermehren. Die veränderten Lymphozyten können sich über die Lymphgefäße im Körper ausbreiten. Zu den ersten Symptomen gehören meist Fieber, Nachtschweiß, ungewollter Gewichtsverlust und ein Anschwellen der Lymphknoten. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Krebs auch beispielsweise die Leber, die Milz oder das befallen.

Es gibt langsam wachsende, weniger aggressive und schnell wachsende, aggressive B-Zell-Lymphome. Das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom und das hochmaligne B-Zell-Lymphom werden den schnell wachsenden Krebsarten zugeordnet.

Loncastuximab tesirin ist eine Kombination aus einem und dem Zellgift Tesirin. Der dockt an der Oberfläche der Krebszelle an und wird dann mit dem Zellgift in die bösartig veränderte aufgenommen. Im Zellinneren wird das Zellgift freigesetzt und tötet die Krebszelle ab.

Anwendung

Der Wirkstoff wird als alle drei Wochen gegeben. Die Infusionsdauer beträgt etwa eine halbe Stunde. Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht. Treten zu starke Nebenwirkungen auf oder schreitet der Krebs fort, wird die Behandlung beendet.

Andere Behandlungen

Bei Erwachsenen mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom oder hochmalignem B-Zell-Lymphom passt eine Ärztin oder ein Arzt die Behandlung individuell an. Hierbei können Wirkstoffe wie beispielsweise Tisagenlecleucel, Rituximab, Tafasitamab oder Lenalidomid eingesetzt werden. Auch eine Bestrahlung, Stammzelltransplantation oder eine bestmögliche, unterstützende Behandlung () können infrage kommen. Eine unterstützende Behandlung soll sich individuell an der Patientin oder dem Patienten orientieren und Beschwerden lindern sowie die Lebensqualität verbessern.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2023 geprüft, ob Loncastuximab tesirin für Erwachsene mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom oder hochmalignem B-Zell-Lymphom im Vergleich zu den individuell angepassten Therapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Loncastuximab tesirin (Zynlonta).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Loncastuximab tesirin (DLBCL und HGBL) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A23-45. 11.08.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1613).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

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Über diese Seite

Erstellt am 15. August 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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