Einleitung
Letermovir (Handelsname Prevymis) ist seit Januar 2018 zur Vorbeugung einer Zytomegalievirus (CMV)- Infektion nach einer allogenen Stammzelltransplantation zugelassen. Der Wirkstoff kommt für erwachsene Empfängerinnen oder Empfänger infrage, die CMV-seropositiv sind.
Die Zytomegalie ist eine Infektionserkrankung, die durch das Zytomegalievirus verursacht wird. Bei Personen mit funktionierendem Immunsystem bleibt die Infektion meist unbemerkt. Nach einer Infektion verbleibt das Virus jedoch im Körper. Antikörper oder das Virus selbst sind im Blut nachweisbar – Fachleute bezeichnen das als „CMV-seropositiv“.
Die allogene Stammzelltransplantation wird meist bei Krebserkrankungen wie beispielsweise Leukämien eingesetzt. Patientinnen und Patienten erhalten dann zuerst eine Chemotherapie gegen die Leukämie, die aber auch die normale Blutbildung schädigt. Zur Erholung der Blutbildung werden bei einer „allogenen Transplantation“ Blutstammzellen einer Spenderin oder eines Spenders übertragen.
Nach einer Stammzelltransplantation muss die Empfängerin oder der Empfänger Medikamente nehmen, die das Immunsystem unterdrücken, damit die gespendeten Zellen nicht die Organe der Empfängerin oder des Empfängers angreifen (Graft-versus-Host-Reaktion). Dadurch kann bei CMV-positiven Personen das Virus reaktiviert werden. Der Ausbruch kann schwere entzündliche Erkrankungen auslösen, beispielsweise der Lunge, des Gehirns oder im Auge und lebensbedrohlich sein.
Letermovir soll die Vermehrung des Zytomegalievirus hemmen und so einem CMV-Ausbruch vorbeugen.