Einleitung
Letermovir (Handelsname Prevymis) ist seit November 2023 zur Vorbeugung einer Zytomegalievirus (CMV)- Infektion nach einer Nierentransplantation zugelassen. Der Wirkstoff kommt für Erwachsene infrage, die CMV-seronegativ sind und die Niere einer CMV-seropositiven Person erhalten haben.
Zytomegalie ist eine Infektionserkrankung, die durch Zytomegalieviren verursacht wird. Bei Gesunden bleibt die Infektion meist unbemerkt. Nach der Infektion verbleibt das Virus jedoch im Körper. Antikörper oder das Virus selbst sind im Blut nachweisbar – Fachleute bezeichnen das als „CMV-seropositiv“.
Wenn zum Beispiel ein Spender CMV-seropositiv ist, werden mit der Niere auch CMV-Viren auf den Empfänger übertragen. Das kann dann zum Ausbruch einer CMV-Infektion führen, wenn der Empfänger vorher noch nicht infiziert war. Empfänger nehmen nach einer Nierentransplantation Medikamente, die die Immunabwehr schwächen, um zu verhindern, dass das fremde Organ abgestoßen wird. Das geschwächte Immunsystem kann jedoch auch das CMV schlechter bekämpfen. Die Zytomegalie kann sich durch unspezifische Beschwerden wie Fieber bemerkbar machen oder schwere entzündliche Erkrankungen hervorrufen, beispielsweise der Lunge, des Gehirns oder der Netzhaut und sehr schwer verlaufen oder lebensbedrohlich sein. Außerdem steigt das Risiko, dass das transplantierte Organ abgestoßen wird.
Letermovir soll die Vermehrung des CMV hemmen und so einer CMV-Infektion vorbeugen.