Einleitung
Lenvatinib (Handelsname Kisplyx) ist in Kombination mit Pembrolizumab (Keytruda) seit November 2021 in Deutschland zur Erstbehandlung Erwachsener mit fortgeschrittenem Nierenzellkrebs zugelassen.
Nierenzellkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Niere. Meist bleibt er lange unentdeckt, da Beschwerden erst bei fortgeschrittenen Tumoren auftreten. Symptome können bis in den Rücken ausstrahlende Schmerzen in der Nierengegend oder Blut im Urin sein. Ein Nierenzellkrebs kann in seinem Wachstum bereits so weit fortgeschritten sein oder Metastasen in anderen Organen gebildet haben, dass er durch eine Operation nicht mehr geheilt werden kann.
Für die Wahl der Behandlung schätzen Ärztinnen und Ärzte ab, wie schnell ein Nierenzellkrebs vermutlich fortschreitet. Diese Prognose beruht darauf, welche Risikofaktoren bereits vorhanden sind, wie zum Beispiel eine Blutarmut, ein erhöhter Kalziumspiegel, eine erhöhte Anzahl bestimmter Blutzellen. Eine Rolle spielt zudem, ob der Krebs schon das Alltagsleben beeinträchtigt. Je mehr Faktoren zutreffen, desto ungünstiger ist die Prognose.
Die Wirkstoffe sollen in Kombination das Tumorwachstum auf unterschiedliche Weise hemmen: Lenvatinib soll ein Protein im Tumorgewebe blockieren und Pembrolizumab soll die Aktivität des Immunsystems fördern.