Eine rheumatoide Arthritis verändert nicht nur den Alltag oder das Berufsleben, sondern auch die Partnerschaft und Sexualität. Die Erkrankung kann verschiedenste Bereiche der Partnerschaft beeinflussen: etwa die Rollenverteilung, die Arbeitsteilung im Haushalt, gemeinsame Pläne und Freizeitaktivitäten. Auf Feiern, Ausflüge oder gemeinsame sportliche Aktivitäten zu verzichten, kann zu Enttäuschungen führen und das Miteinander einschränken.
Manchmal haben Menschen mit Rheuma das Gefühl, dass ihre Partnerin oder ihr Partner nicht genug Verständnis für ihre Situation zeigt. Aber auch Angehörige müssen erst lernen, was die Erkrankung bedeutet – und auch für sie kann die Krankheit belastend sein. Sie verändert das Leben beider Partner. Den anderen in Schmerzen zu sehen, Einschränkungen in Kauf zu nehmen und mehr Aufgaben übernehmen zu müssen, ist nicht immer leicht. Wichtig ist, weder anderen noch sich selbst Vorwürfe zu machen, denn an der Krankheit und ihren Folgen ist niemand „schuld“.
Manche Paare sprechen wenig über ihre Probleme. Offene Gespräche über Belastungen, Bedürfnisse, Sorgen und Ängste können aber hilfreich sein, um die Erfahrungen des anderen mit der Erkrankung besser nachvollziehen zu können. Vielleicht lässt sich gemeinsam besser überlegen, wie bestimmte Gewohnheiten verändert werden können – etwa indem man Freizeitaktivitäten eher kurz- als langfristig plant, bei Ausflügen häufiger Pausen einlegt und die Aufgaben im Alltag neu verteilt.
Durch die Erkrankung verändert sich das Körpergefühl. Schmerzende Gelenke, Erschöpfung und eine eingeschränkte Beweglichkeit können sich auch auf das Sexualleben auswirken. Sie können den Geschlechtsverkehr erschweren und manchmal unmöglich machen. Trockene Schleimhäute können ein Problem sein, dem sich aber durch Gleitmittel und Feuchtigkeitscremes abhelfen lässt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Lust auf Sex abnimmt, wenn die Erkrankung fortschreitet. Manche Menschen fühlen sich zunehmend unattraktiv und ziehen sich deswegen sexuell zurück.
Aber selbst wenn die Energie fehlt und die Lust ausbleibt, bleiben körperliche Nähe und Zärtlichkeit für die meisten Menschen wichtig und wohltuend. Sie können Paaren helfen, sich weiterhin eng miteinander verbunden zu fühlen.