Kupfer

  • Kupfer ist ein wichtiges .
  • Sowohl zu viel als auch zu wenig Kupfer können schädlich sein.
  • Kupfermangel kommt selten vor. Eine Ursache ist die Erbkrankheit Morbus Wilson.
  • Ein erhöhter Kupfer-Spiegel hat keine große Bedeutung für die von Krankheiten.

Was ist Kupfer?

Kupfer ist ein essenzielles . Das heißt, der Körper braucht es nur in kleinen Mengen. Trotzdem ist es für viele Körperprozesse wichtig: So ist es etwa daran beteiligt, Eisen aus der Nahrung aufzunehmen und zu verwerten. Kupfer spielt auch eine Rolle dabei, Bindegewebe, Sehnen oder die Knochen aufzubauen.

Das ist unter anderem in Nüssen, Muscheln, Hülsenfrüchten und Schokolade enthalten. Aus dem Darm gelangt es ins Blut und wird dann zur Leber transportiert, wo es gespeichert und weiterverwertet wird. In der Leber wird Kupfer in verschiedene Proteine und Enzyme eingebaut – insbesondere das sogenannte Coeruloplasmin. Mit diesem Eiweiß kann das Kupfer über das Blut überall dorthin gebracht werden, wo es gerade benötigt wird. Überschüssiges Kupfer wird über die Galle ausgeschieden.

Warum wird Kupfer bestimmt?

Die Konzentration von Kupfer im Blut wird nicht routinemäßig bestimmt. Die Ärztin oder der Arzt misst sie nur bei einem konkreten Verdacht, dass der Kupfer-Spiegel verändert sein könnte. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn jemand eine noch ungeklärte hat oder über längere Zeit künstlich ernährt wurde.

Der Kupfer-Wert kann insbesondere dabei helfen, die seltenen Krankheiten Morbus Wilson oder Menkes-Erkrankung festzustellen. Er kann auch genutzt werden, um zu prüfen, ob sich der Gesundheitszustand ändert oder ob eine entsprechende Behandlung wirkt.

Um den Wert zu bestimmen, nimmt die Ärztin oder der Arzt etwas Blut ab, in der Regel aus der Armvene. Oft wird zusätzlich die Konzentration im Urin gemessen, da die Messung im Blut allein nicht so aussagekräftig ist. Häufig sind dafür spezielle Abnahmeröhrchen notwendig.

Was ist der Referenzbereich?

Die Referenzbereiche können sich von Labor zu Labor unterscheiden, da verschiedene Testverfahren eingesetzt werden. Daher gibt jedes Labor in seinem Bericht eigene Referenzbereiche an. Als Orientierung können für den Kupfer-Gehalt im Blut folgende Werte dienen:

  Mikromol pro Liter Blut (µmol/l) Mikrogramm pro Deziliter Blut (µg/dl)
Frauen über 18 Jahre 10,7 – 26,6 68 – 169
Männer über 18 Jahre 11,0 – 22,0 56 – 111

Der Kupfer-Wert hängt nicht nur vom Geschlecht ab – auch das Alter spielt eine Rolle. Außerdem schwankt er über den Tagesverlauf und ist morgens üblicherweise höher als abends. Frauen, die nehmen oder schwanger sind, haben deutlich höhere Werte.

Wichtig ist:

Von einem Laborwert allein lässt sich meist nicht auf eine Krankheit schließen. Erst im Zusammenhang mit anderen Werten, Symptomen und Untersuchungen ergibt sich ein klares Bild. Zudem haben auch gesunde Menschen manchmal Werte außerhalb des Referenzbereichs. Bevor man sich bei einer Abweichung Sorgen macht, sollte man die auffälligen Werte daher stets mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.

Was bedeuten erniedrigte Werte?

Ein deutlich erniedrigter Kupfer-Spiegel im Blut kann zu verschiedenen Beschwerden führen, wie etwa brüchigeren Knochen und einer Eisenmangel-Anämie. Letzteres kommt dadurch zustande, dass der Körper bei einem Kupfermangel auch weniger Eisen aufnehmen kann. Dadurch wird die Blutbildung beeinträchtigt.

Mögliche Ursachen

Kupfermangel entsteht nur selten, weil man zu wenig Kupfer über die Nahrung aufnimmt. Das kann aber vorkommen, wenn jemand lange Zeit künstlich ernährt wird. Auch bei Neugeborenen kann das manchmal passieren. Wer über längere Zeit sehr viel Zink als nimmt, kann ebenfalls einen erniedrigten Kupfer-Spiegel haben – denn Zink hemmt die Aufnahme von Kupfer.

Es gibt auch bestimmte Erkrankungen, die zu einem erniedrigten Kupfer-Wert im Blut führen. Das betrifft vor allem die seltene Erbkrankheit Morbus Wilson: Dabei kann überschüssiges Kupfer nicht richtig ausgeschieden werden, wodurch sich in der Leber und anderen Organen schädliche Kupferablagerungen bilden. Ein weiteres Beispiel ist die ebenfalls seltene Menkes-Erkrankung, bei der Kupfer aus der Nahrung nicht gut aufgenommen wird.

Was kann ich bei erniedrigten Werten tun?

Erniedrigte Kupfer-Werte kommen selten vor. Dahinter können aber ernstzunehmende Erkrankungen stecken – deshalb ist es wichtig, sie von der Ärztin oder dem Arzt abklären zu lassen. Allein ist der Kupfer-Spiegel jedoch nicht sehr aussagekräftig. Daher sind auch noch weitere Untersuchungen nötig, wie etwa von anderen Blutwerten oder von Kupfer im Urin oder in den Haaren. Nur im Zusammenspiel ergibt sich ein klares Bild. Ist die Ursache bekannt, kann sie entsprechend behandelt werden.

Was bedeuten erhöhte Werte?

Erhöhte Kupfer-Werte im Blut haben keine große Bedeutung für die von Krankheiten. Erhöhte Werte können immer wieder vorkommen, ohne Probleme zu bereiten.

Mögliche Ursachen

So findet man beispielsweise bei Stress mehr Kupfer im Blut, oder auch im letzten Drittel einer Schwangerschaft. Auch wer hormonell verhütet oder eine mit macht, kann höhere Kupfer-Werte haben. Auch bei Entzündungen oder verschiedenen Erkrankungen der Leber oder des Bluts kommt das vor.

Selten ist der Wert erhöht, weil man sich mit Kupfer vergiftet hat: Das kann etwa passieren, wenn man längere Zeit kupferhaltiges Wasser trinkt oder regelmäßig Lebensmittel in kupferhaltigen Gefäßen aufbewahrt. Eine Kupfervergiftung kann die Leber schädigen.

Bei einem Morbus Wilson ist die Kupfer-Ausscheidung im Urin erhöht.

Was kann ich bei erhöhten Werten tun?

Erhöhte Kupfer-Werte haben für sich allein genommen keine Aussagekraft. Es kann sinnvoll sein, die Ursache ärztlich abklären zu lassen. Dazu können dann auch weitere Untersuchungen nötig sein, wie etwa die Messung von anderen Blutwerten oder von Kupfer im Urin. Je nach Ergebnis kann die Ärztin oder der Arzt dann abschätzen, ob und welche Behandlung nötig ist. Liegt eine Krankheit zugrunde, ist es wichtig, diese zu behandeln.

Böhm BO, Niederau C. Klinikleitfaden Labordiagnostik. München: Urban und Fischer; 2021.

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Gesundheit.gv.at (Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs). Laborwerte-Tabelle. 2024.

Pschyrembel online. 2024.

Thomas L. Labor und Diagnose; Release 7. 2024.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Aktualisiert am 20. März 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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