Kann frühe psychische Hilfe einer posttraumatischen Belastungsstörung vorbeugen?
Bei Menschen, die durch ein Trauma sehr stark belastet sind, kann eine frühzeitige therapeutische Hilfe einer posttraumatischen Belastungsstörung vorbeugen. Ein Debriefing, bei dem Betroffene, Helfende oder Zeuginnen und Zeugen kurz nach dem Ereignis unter Anleitung über das Erlebte sprechen, kann dagegen nicht schützen.
Traumatisierte Menschen brauchen unmittelbar nach dem auslösenden Ereignis Zuwendung und Unterstützung. Wie diese genau aussieht, hängt von den Bedürfnissen der Betroffenen und der Situation ab. Vielen reicht eine empathische Unterstützung durch Familie, Freundes- und Kollegenkreis aus, um mit dem Erlebten umzugehen. Manche brauchen jedoch professionelle psychologische Hilfe.
Die Diagnose „posttraumatische Belastungsstörung“ wird frühestens gestellt, wenn typische Beschwerden länger als vier Wochen andauern. Eine Psychotherapie wird meist erst danach begonnen. Manche Menschen sind auch erst nach einer gewissen Zeit bereit für eine Psychotherapie.
Einigen Menschen werden schon kurz nach einem Trauma professionelle psychische Hilfen angeboten – etwa durch die Berufsgenossenschaft, Bahnbetriebe oder Polizeipsychologinnen und -psychologen. Sie haben vor allem das Ziel, einer posttraumatischen Belastungsstörung vorzubeugen. In Studien wurden das sogenannte Debriefing und therapeutische Angebote aus der kognitiven Verhaltenstherapie untersucht.