Kann ein Rauchstopp vor einer Operation Komplikationen vorbeugen?
Ein bis zwei Monate vor einer geplanten Operation mit dem Rauchen aufzuhören, senkt das Risiko für Probleme wie Wundheilungsstörungen deutlich. Eine intensive Betreuung, kombiniert mit einer Nikotinersatztherapie, kann bei der Rauchentwöhnung helfen.
Viele Menschen sind vor einer Operation nervös – und wer raucht, hat dann wahrscheinlich anderes im Sinn, als ausgerechnet jetzt damit aufzuhören und sich noch zusätzlichen Stress zu machen. Raucherinnen und Raucher haben nach Operationen jedoch häufiger mit Komplikationen zu tun. Vor allem heilen die Wunden bei ihnen schlechter.
Wahrscheinlich gibt es mehrere Gründe, weshalb das Rauchen die Genesung nach einer Operation behindern kann: Beim Inhalieren von Zigarettenrauch nimmt das Blut Kohlenmonoxid und Nikotin auf und der Sauerstoffgehalt verringert sich. Sauerstoff ist aber für die Wundheilung sehr wichtig. Außerdem belastet Nikotin das Herz, weil es Blutdruck und Puls erhöht. Da Narkose und Operation ohnehin den Kreislauf belasten und die Sauerstoffversorgung erschweren, können die Risiken für rauchende Menschen höher sein.
Ein Rauchstopp kann selbst kurz vor einer Operation zumindest noch die Sauerstoffmenge im Körper erhöhen. Schon nach 24 Stunden ohne Zigaretten werden Nikotin und Kohlenmonoxid im Blut allmählich abgebaut. Die Lungenfunktion beginnt sich nach etwa zwei rauchfreien Monaten zu verbessern.
Eine Möglichkeit, die das Aufhören erleichtern kann, ist die sogenannte Nikotinersatztherapie. Sie lindert die Entzugserscheinungen, die sich durch den Rauchstopp einstellen.
Nikotinpflaster und -kaugummi enthalten weniger Nikotin als Zigaretten und erhöhen – anders als das Rauchen – nicht den Kohlenmonoxidgehalt im Körper.