Bei häufigen Kammertachykardien können die Beschwerden und die Angst vor lebensbedrohlichen Folgen belasten. Zudem fällt die Entscheidung über eine vorbeugende Behandlung oft schwer. Eine ausführliche ärztliche Beratung zu den Vor- und Nachteilen der Möglichkeiten ist wichtig. Eine Entscheidungshilfe kann dabei unterstützen, offene Fragen zu besprechen und sich darüber klar zu werden, was einem persönlich wichtig ist. Hilfreich kann auch der Austausch mit anderen Betroffenen sein – zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe.
Wer sich für einen implantierten Kardioverter-Defibrillator (ICD) entscheidet, trägt dieses Gerät in der Regel lebenslang im Körper. Das kann den Alltag einschränken und belasten – auch für Angehörige. Viele Menschen haben Angst vor dem Moment, wenn das Gerät einen Stromstoß abgibt. Das kann schmerzhaft sein. Wer wegen der Herzrhythmusstörung in Ohnmacht gefallen ist, bemerkt es aber nicht. Um keinen Stromstoß auszulösen, vermeiden manche, sich körperlich anzustrengen, obwohl das unnötig ist.
Ein ICD kann auch berufliche Auswirkungen haben: Wer ihn trägt und mit starkem Strom oder magnetischen Feldern arbeitet, muss besondere Schutzmaßnahmen einhalten. Unter Umständen kann auch berufliches Autofahren eingeschränkt sein – privat darf man aber meist spätestens drei Monate nach Einsetzen des Defibrillators wieder ans Steuer.
Elektrische und magnetische Geräte können die Funktion des implantierten Defibrillators stören. Meist ist das harmlos und stört nur vorübergehend die Geräte-Programmierung, ohne dass es zu Folgen kommt. Es können aber auch unnötige Stromstöße ausgelöst werden. Das kann verunsichern. Beim mobilen Telefonieren oder Musikhören gehen Fachleute davon aus, dass bei den heutzutage eingesetzten Defibrillatoren kein Sicherheitsabstand nötig ist – man sollte sein Smartphone oder seine Kopfhörer aber nicht direkt auf die Hautstelle halten, unter der der ICD implantiert ist. Bei sogenannten induktiven Ladestationen wird ein Abstand von zehn Zentimetern empfohlen. Bei Induktionsherden wird zu einem Abstand von 25 Zentimetern geraten, was das Kochen mit solchen Herden nicht einschränkt. Empfohlene Abstände sind in der Regel auch in der Bedienungsanleitung vermerkt.
Bei Sicherheitskontrollen, zum Beispiel am Flughafen, sollte man seinen ICD-Ausweis vorzeigen und auf seinen ICD hinweisen. Dann wird auf die elektronische Überprüfung (mittels Körperscanner) meist verzichtet. Auch manche medizinischen Untersuchungen, zum Beispiel eine Magnetresonanztomografie ( MRT), sind für Trägerinnen und Träger eines ICD riskanter als für andere Personen. Je nach ICD-Modell können sie aber möglich sein.
Insgesamt lässt sich, wenn man die genannten Maßnahmen beachtet, der Alltag nahezu uneingeschränkt gestalten. Bei Unsicherheiten kann man sich aber ärztlich beraten lassen oder sich mit Fragen an die Herstellerfirma des implantierten Geräts wenden.