Kalium

  • ist ein Bestandteil von Salzen, vor allem in pflanzlicher Nahrung.
  • Es findet sich im Blut und in allen Körperflüssigkeiten.
  • Ändert sich der Kalium-Spiegel im Blut, hängt das oft mit Störungen des Mineralstoff- oder Säure-Base-Haushalts zusammen.
  • Es ist wichtig, zu hohe oder zu niedrige Kalium-Spiegel vorsichtig anzugleichen und die zugrunde liegende Ursache zu behandeln.
  • Stark erhöhte Kalium-Werte können zu Herzrhythmusstörungen führen.

Was ist Kalium?

ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der in bestimmten Salzen vorkommt. Es wird über die Nahrung aufgenommen. ist in Wasser und Körperflüssigkeiten als positiv geladenes Teilchen gelöst. befindet sich im Körper vor allem im Inneren der Körperzellen – außerhalb der Zellen herrscht Natrium vor. Dass diese Stoffe richtig verteilt sind, ist für viele lebenswichtige Prozesse entscheidend.

erfüllt im Körper vielseitige Aufgaben: Es ist zum Beispiel wichtig für die Reizweiterleitung der Nerven und steuert unter anderem das Anspannen (Aktivieren) der Muskeln. Es regelt aber auch, wie viel Flüssigkeit die Zellen enthalten. Der Kalium-Spiegel hängt außerdem eng mit dem Säure-Base-Haushalt des Körpers zusammen.

Warum wird Kalium bestimmt?

wird standardmäßig bei vielen Blutuntersuchungen bestimmt. Der Wert gibt Hinweise darauf, ob der Salz- und Wasserhaushalt sowie der Säure-Base-Haushalt des Körpers gestört sind. Das kann dabei helfen, Krankheiten festzustellen, aber auch zu prüfen, ob sich der Gesundheitszustand ändert oder ob eine Behandlung wirkt.

Der Kalium-Spiegel wird zum Beispiel bei bestimmten Herzkrankheiten gemessen, da bei Abweichungen die Funktion des Herzmuskels gestört werden kann, oder bei einer Nierenschwäche. Auch bei der Einnahme von Abführmitteln oder entwässernden Mitteln () kann es sinnvoll sein, den Kalium-Spiegel zu kontrollieren. Anhaltendes Erbrechen oder Durchfall geben ebenfalls einen Anlass, den Kalium-Spiegel zu überprüfen.

Um den Kalium-Wert zu bestimmen, nimmt die Ärztin oder der Arzt etwas Blut ab, in der Regel aus der Armvene. Bei Säuglingen reichen auch ein paar Tropfen Blut aus der Ferse. Manchmal wird zusätzlich auch die Kalium-Ausscheidung im Urin gemessen, um den Kalium-Haushalt besser beurteilen zu können.

In der Regel wird der Kalium-Spiegel nicht alleine gemessen, sondern zusammen mit den anderen Mineralstoffen (Elektrolyten), wie Natrium, Chlorid und Kalzium.

Was sind die Normwerte?

Die Normwerte können sich von Labor zu Labor unterscheiden, da verschiedene Testverfahren eingesetzt werden. Daher gibt jedes Labor in seinem Bericht eigene Normwerte an. Als Orientierung können für den Kalium-Gehalt im Blut folgende Werte dienen:

Einheit : Millimol pro Liter (mmol/l) Blutserum: Millimol pro Liter (mmol/l)
Frauen über 18 Jahre 3,5 – 4,6 3,7 – 5,1
Männer über 18 Jahre 3,5 – 4,6 3,7 – 5,1

Die Werte hängen auch davon ab, ob im oder im Blutserum bestimmt wird. ist der flüssige Teil des Bluts, der auch die Bestandteile der enthält. Nach der bleibt als wässrige Komponente das Serum übrig. Bevorzugt werden aber die Werte im Plasma gemessen.

Wichtig ist:

Von einem Laborwert allein lässt sich meist nicht auf eine Krankheit schließen. Erst im Zusammenhang mit anderen Werten, Symptomen und Untersuchungen ergibt sich ein klares Bild. Zudem haben auch gesunde Menschen manchmal Werte außerhalb des Normbereichs. Bevor man sich bei einer Abweichung Sorgen macht, sollte man die auffälligen Werte daher stets mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.

Was bedeuten erniedrigte Werte?

Zu wenig im Blut bezeichnen Fachleute als Hypokaliämie. Je nachdem, wie stark sie ausgeprägt ist, kann sie sich durch verschiedene Beschwerden wie oder einen beschleunigten Herzschlag bemerkbar machen.

Mögliche Ursachen

Meistens kommen erniedrigte Werte daher, dass der Körper zu viel verliert – zum Beispiel bei schwerem Erbrechen und Durchfall. Eine häufige Ursache für einen Kaliummangel ist daher die dauerhafte Einnahme von Abführmitteln. Bestimmte Nierenerkrankungen, Hormonstörungen oder Medikamente wie oder können dazu führen, dass der Körper über den Urin viel ausscheidet.

Ein weiterer Grund für einen erniedrigten Kalium-Wert kann sein, dass über die Nahrung zu wenig des Mineralstoffs aufgenommen wird.

Möglich ist auch, dass zwar insgesamt genügend im Körper ist, es aber nicht richtig verteilt ist. Dazu kommt es, wenn das Blut nicht sauer genug ist (Alkalose). Dann wird mehr aus dem Blut in die Zellen befördert.

Was kann ich bei erniedrigten Werten tun?

Grundsätzlich ist es wichtig, einen erniedrigten Kalium-Wert von der Ärztin oder dem Arzt abklären zu lassen. Anhand anderer Blutwerte und einer Urin-Untersuchung kann sie oder er dann die Ursache feststellen und gegebenenfalls behandeln.

Ein akuter Mangel lässt sich durch eine Kalium-Infusion oder Kalium-Brausetabletten ausgleichen. Hauptsächlich geht es aber darum, die Ursache zu behandeln: Stecken beispielsweise Medikamente hinter dem erniedrigten Wert, können sie vielleicht in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt gewechselt oder anders dosiert werden. Wird nicht genügend aufgenommen, kann man sich kaliumreicher ernähren. Liegt eine Krankheit zugrunde, ist es wichtig, diese zu behandeln.

Was bedeuten erhöhte Werte?

Ist zu viel im Blut, sprechen Fachleute von einer Hyperkaliämie. Je nachdem, wie stark sie ausgeprägt ist, kann sie sich durch verschiedene Beschwerden wie oder einen verlangsamten Herzschlag bemerkbar machen.

Mögliche Ursachen

Häufig ist der Wert zu hoch, weil der Körper nicht genügend ausscheidet. Das kann einerseits an Erkrankungen wie Nierenversagen oder Hormonstörungen liegen – andererseits aber auch an verschiedenen Medikamenten wie sogenannten kaliumsparenden und anderen Blutdrucksenkern.

Auch bei zu hohen Blutwerten kann es sein, dass das im Körper vorhandene ungünstig verteilt ist: Die Körperzellen geben dann zu viel ins Blut ab. Dazu kommt es, wenn das Blut übersäuert (Azidose). Eine Azidose entsteht unter anderem, wenn der Körper nicht genügend Sauerstoff bekommt. Außerdem gelangt viel ins Blut, wenn Zellen zerstört werden – beispielsweise, wenn man sich stärker verletzt und die Muskeln geschädigt werden.

Was kann ich bei erhöhten Werten tun?

Es ist wichtig, einen erhöhten Wert von der Ärztin oder dem Arzt abklären zu lassen. Dazu gehört dann auch die Untersuchung anderer Blut- und Urinwerte. Ist die Ursache bekannt, kann entsprechend behandelt werden: Beispielsweise können vielleicht Medikamente in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt gewechselt oder anders dosiert werden. Liegt eine Krankheit zugrunde, ist es wichtig, diese zu behandeln. Je nach Situation kann es auch sinnvoll sein, die Ernährung kaliumärmer zu gestalten.

Bei stark erhöhten Kalium-Werten ist schnelle ärztliche Hilfe wichtig. Denn sie können zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen. Durch Medikamente lässt sich die Konzentration im Blut dann senken.

Böhm BO, Niederau C. Klinikleitfaden Labordiagnostik. München: Urban und Fischer; 2021.

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Gesundheit.gv.at (Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs). Laborwerte-Tabelle. 2024.

Pschyrembel online. 2024.

Thomas L. Labor und Diagnose; Release 7. 2024.

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Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Erstellt am 18. Juni 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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